Kurz vor Alarmstufe
Jáveas Wasserversorger warnt vor bevorstehender Knappheit
Jávea – se. Jávea hat zwar eine große Entsalzungsanlage, die sogar Wasser an umliegende Orte liefert, aber die Dürre war trotzdem Thema bei der Jahresbilanz des städtischen Wasserversorgers Amjasa. „ Der Stand der Wasserreserven ist inzwischen so niedrig, dass der Marina-Alta-Kreis kurz vor der ersten Alarmstufe steht“, heißt es in dem Dokument. Eine Studie habe ergeben, dass zwei der Hauptgrundwasserspeicher zu sehr ausgebeutet werden und dazu noch etwas verunreinigt sind.
Knapp über die Hälfte des Trinkwassers in Jávea stammt aus Tiefbrunnen, 45 Prozent kommen aus der städtischen Entsalzungsanlage. Deshalb sei die Lage unter Kontrolle, berichtet Amjasa. Aber Jávea ist die einzige Stadt im Marina-Alta-Kreis, die eine Entsalzungsanlage hat. Die anderen Rathäuser sollten sich also langsam Gedanken machen.
In Jávea wurden im Jahr 2023 5.950.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Der Konsum ist aber sehr unregelmäßig über das Jahr verteilt. In der Hochsaison wird wesentlich mehr Wasser gebraucht als im Winter. Die Spitze wurde 2023 am 4. August erreicht: Es wurden 26.000 Kubikmeter verbraucht und 15.870 Kubikmeter an das Konsortium Teulada-Benitatxell geliefert. Diese Zahlen schließen Brunnenwasser ein. Und die Entsalzungsanlage kann 30.000 Kubikmeter am Tag produzieren. Sie hat also nicht am Limit gearbeitet.
Jávea hat nicht nur vor über zwei Jahrzehnten auf eigene Kosten eine Entsalzungsanlage gebaut. Auch auf anderem Gebiet macht das Rathaus seine Hausaufgaben: Das Leitungsnetz, das noch vor ei
nem Jahrzehnt rund 60 Prozent des Wassers verlor, wurde inzwischen von Grund auf erneuert. 2023 wurden bei über 40 Bauarbeiten 13 Kilometer Rohre erneuert. Und diese
Arbeiten wurden zudem nicht von Großfirmen, sondern von einheimischen Betrieben ausgeführt.
Amjasa stellt seinen Energieverbrauch auch auf erneuerbare Energien um. Die Firma arbeitet praktisch nur mit Elektrofahrzeugen, die sie mit eigenen Photovol
taikanlagen auflädt. 2023 wurden sieben neue Anlagen und eine Windkraftanlage in Betrieb genommen. Insgesamt hat Amjasa mittlerweile fast 30.000 Kunden und 16.000 haben inzwischen Zähler, die aus der Ferne abgelesen werden.
Jávea hat Glück, die Meerwasserentsalzungsanlage zu haben. Im nächsten Jahr dürfte sie aber zum Politikum werden. Denn der Vertrag mit dem Betreiberunternehmen läuft aus und es muss ein neuer gesucht werden.
Die Vorgängerregierung (PSOE), die zwölf Jahre am Ruder war, wollte die Betreiber-Lizenz dem städtischen Wasserversorger
Amjasa überlassen. Und sie hat diesen Plan auch in der Opposition nicht aufgegeben.
Anlage wird Politikum
Jávea hat Glück, die Entsalzungsanlage zu haben
„ Er ist unser Hauptziel im Jahr 2024“, informierte die Partei jetzt in einer Pressemeldung. „ Wir dürfen diese Gelegenheit nicht verpassen. Nach 25 Jahren ist sie endlich gekommen. Die städtische Firma Amjasa hat bewiesen, dass sie Geld generiert und gut arbeitet. Sie wird die Anlage voranbringen, sie optimal nutzen und Geld für Jávea machen.“Die aktuelle Regierungskoalition aus PP, CPJ und Vox hat sich zu dem Thema bisher noch nicht geäußert.