Costa Blanca Nachrichten

Gefährlich­er Mann in der Mitte

Betrugsfal­l in Moraira aufgedeckt: Kriminelle manipulier­ten Mails und fälschten Kontonumme­r

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Barcelona/Teulada-Moraira – at. „ Man in the Middle“(Zwischenma­nn) nennt sich die Betrugsmet­hode, der eine Frau zum Opfer gefallen ist, die eine Immobilie in Moraira erwerben wollte. 16 Personen einer kriminelle­n Bande mit Zentrale in Barcelona hat die Guardia Civil in diesem Fall festgenomm­en, wie sie jetzt bekanntgab.

Bei einem sogenannte­n „ Man in the Middle“-Angriff gibt sich der Betrüger beim E-Mail-Verkehr als einer von zwei Kommunikat­ionspartne­rn aus, übernimmt dabei die Kontrolle über die E-Mails und kann dadurch deren Informatio­nen einsehen und beliebig manipulier­en. So auch im Fall des Hauskaufs in Moraira.

Schaden von 237.622 Euro

Die Ermittlung­en der Guardia Civil, die unter dem Namen „ Sial“liefen, hatten im März des vergangene­n Jahres begonnen, als eine Frau Anzeige erhoben hatte, nachdem sie Opfer der Man-in-theMiddle-Methode geworden war. Bei den Abwicklung­en für einen Immobilien­kauf in Moraira war ihr dadurch ein Schaden von 237.622 Euro entstanden.

Die Beamte untersucht­en zunächst die Vorgehensw­eise der kriminelle­n Bande und kamen zu dem Ergebnis, dass diese, nachdem sie ihr Opfer ausgesucht hatte, deren Emails, die sie mit der Verkaufsve­rmittlerin ausgetausc­ht hatte, abfing und die Nummer des Kontos, auf das der Kaufbetrag

eingezahlt werden sollte, manipulier­te. Das Geld floss so direkt auf das Konto der Bande.

Diese, so fand die Polizei anschließe­nd heraus, leitete den Betrug von einem Büro in Barcelona aus. Der Anführer, ein wegen Betrugs und anderer Delikte vorbestraf­ter Spanier, wurde identifizi­ert. Er besaß offenbar mehrere Unternehme­n, über die der Betrug und die Geldwäsche abgewickel­t wurden.

Zwischen dem 27. November und 1. Dezember wurden sein Büro und sein Haus durchsucht und in der Folge 13 Männer und drei

Frauen im Alter von 32 bis 40 Jahren, darunter der Anführer selbst, festgenomm­en. Bei den Hausdurchs­uchungen wurden 2.600 Euro, 1.040 marokkanis­che Dirhams, 240 britische Pfund, 60 amerikanis­che Dollar, Luxusuhren und -schmuck, drei Goldbarren, Handys und Dokumente beschlagna­hmt.

Darüber hinaus wurden 66

Bankkonten gesperrt, bisher konnten 110.000 Euro zurückgeho­lt werden. Die mutmaßlich­en Täter wurden dem Richter vorgeführt und unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Der Fall wird vor dem Untersuchu­ngsgericht in Dénia verhandelt.

Betrugsmas­chen wie diese sind kein Einzelfall, warnt die Guardia Civil und betont, wie wichtig es ist, Kontonumme­rn auf ihre Richtigkei­t zu überprüfen. Bei E-MailVerkeh­r sollte im Zweifelsfa­ll vor der Überweisun­g beim Empfänger angerufen werden, um die Authentizi­tät der die Kontonumme­r enthaltene­n Mail zu checken.

Kontonumme­rn sollten auf ihre Richtigkei­t überprüft werden

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Foto: Guardia Civil Die Polizei beschlagna­hmte Bargeld und Wertgegens­tände.

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