Haustiere, die Leben retten
Ehrenamtliche Hundestaffel Geir-K9 bildet Vierbeiner zu Spürhunden aus
La Nucía – bel. Jauchzen, bellen, heulen. Bei den Spürhunden der Rettungsstaffel Geir-K9 ist die Vorfreude auf das bevorstehende Training sichtbar, ebenso bei ihren Herrchen, die allesamt ein freudiges Lächeln im Gesicht tragen. Mehrmals wöchentlich trainiert die Hunderettungsstaffel auf einem Gelände in La Nucía und hält sich somit allzeit einsatzbereit für Such- und Bergungsaktionen.
Seit über zwei Jahren trainieren die sechs Hundeführer unermüdlich mit ihren Tieren – mindestens zweimal die Woche, im ersten Ausbildungsjahr sogar täglich. Als Erstes darf India, eine Berner Sennenhündin, ihr Können beweisen, während die anderen ungeduldig im Auto warten. Eine bunt durchmischte Truppe, bestehend aus unterschiedlichen Rassen- und Mischlingshunden, allesamt aus dem Tierheim.
Wenn es auch Rassen gibt, die sich besonders als Spürhunde eignen, ist laut Pere Pérez nicht die Rasse, sondern der Charakter des Tieres ausschlaggebend für eine erfolgreiche Ausbildung. Der Hundetrainer erklärt weiter: „ Sie müssen vor allem Freude am Spiel haben und sich gut mit anderen Hunden und Menschen verstehen. Jeder Hund mit diesen Eigenschaften kann zum Spürhund trainiert werden, bei manchen dauert es einfach etwas länger als bei anderen“.
Während Nicole Wörmer eine Runde mit ihrem Schützling
macht, um die Nerven zu beruhigen und die Blase zu leeren, hat sich Pérez unbemerkt davongeschlichen und irgendwo auf dem weiten Gelände versteckt. „ Damit die Hunde für den Ernstfall vorbereitet sind, ist es äußerst wichtig, dass sie an wechselnden Kulissen trainieren und immer wieder neue ‚ Opfer‘ aufspüren müssen“, erzählt die erfahrene Hundeführerin. Aus diesem Grund ist der Verein immer auf der Suche nach freiwilligen Statisten, die bei einem Training die „ Leiche“spielen – sich ir
gendwo im Gebüsch verstecken und neuen Trainingsgebieten.
Mit Lob und Leckerlis
–,
Als Wörmer ihrer vierbeinigen Gefährtin das Arbeitsgeschirr überstülpt, weiß diese ganz genau, gleich geht es los. Sie sitzt ganz ruhig da, alle Sinne geschärft und wartet auf ein Zeichen ihres Frauchens. In einem kleinen Plastikbeutel, den Wörmer öffnet und India zur Fährtenaufnahme ausstreckt, befindet sich Pérez’ Hausschlüssel.
Nach eifrigem Beschnüffeln ist die Hündin bereit und auf Wörmers Befehl geht’s los: „ Such!“. India zieht zügig ab, die Schnauze mal am Boden entlang schweifend, mal mit langgestrecktem Hals hoch in der Luft. „ Such, meine Schöne! Braves Mädchen, fein!“, lobt Wörmer immer wieder, denn Lob und Leckerlis sind die beste Motivation für die Tiere. Hastig laufen die beiden über Stock und Stein, bis die ausgebildete Fährtenhündin Pérez im Gebüsch kauernd entdeckt. Ein paar wohlverdiente Leckerlis und ganz viele Streichel
einheiten sind jetzt eine angebrachte Belohnung. Dank des stetigen Trainings konnte India in der Vergangenheit schon an einigen Suchaktionen der Feuerwehr mitwirken und dazu beitragen, dass die Opfer gefunden wurden.
Die Arbeit im ehrenamtlichen Rettungsverein fordert von seinen aktiven Mitgliedern nicht nur eine Menge Hingabe und Ehrfurcht, sondern auch finanzielle Beteiligung, da sie die Kosten für Einsatzmaterial und Benzin selbst tragen. Doch das ist es allemal wert. „ Es gibt nicht Schöneres als die Hunde bei der Arbeit zu sehen, so unglaublich konzentriert. Man baut eine solch innige Verbindung mit dem Tier auf, das ist eine einzigartige Erfahrung“, bestätigt Wörmer.
Der Verein ist für jede finanzielle Unterstützung und freiwillige Helfer dankbar. Mehr Infos zu Spenden und Mitgliedschaften unter: Facebook „geir-k9“, 676 416 462, 617 650 351