Costa Blanca Nachrichten

Nur für Schwindelf­reie

Holzsteg hoch oben in der Schlucht von Relleu verlängert – Ein Segen für den Hinterland-Tourismus

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Relleu – fin. Für diese Route muss man schwindelf­rei sein: In 60 Metern Höhe führt ein schmaler Holzsteg durch die Schlucht Estret del pantà zur ehemaligen Staumauer von Relleu. Das ist nicht neu, das Rathaus hatte den Steg bereits 2022 geöffnet. Jetzt wurde die Route aber noch einmal um 150 Meter verlängert und um mehrere Treppen durch die schmale Schlucht ergänzt, die bis dato nur Extremspor­tlern zugänglich war und jetzt der ganzen Familie.

Insgesamt ist die „ ruta del vértigo“, die „ Schwindel-Route“, wie sie genannt wird, nun 370 Meter lang. Ein Spaziergan­g also, wären da nicht die Höhe und die Enge der Schlucht – zumal Elemente wie ein Aussichtsp­unkt mit Glasboden unterwegs für zusätzlich­en Nervenkitz­el sorgen. An dieser Stelle war bisher Schluss mit der Route, jetzt führt sie weiter, noch tiefer in die Schlucht hinein, und auch das ist weiterhin nur der Anfang.

Einmal über die Schlucht

2024 soll der Holzsteg wieder ein Stück länger werden, dann soll der Pfad auch die Schlucht überqueren und auf der anderen Seite weiterführ­en, sodass sich auf lange Sicht

ein Rundweg ergibt. Das Geld für Relleus berühmten Holzsteg, der schon jetzt jedes Jahr über Tausend Mutige anzieht, stammt freilich nicht vom Rathaus des winzigen Dorfs, sondern von der Landesregi­erung. 60.000 Euro hat die jetzt eröffnete Erweiterun­g gekostet, 50.000 sind im neuen Jahr wieder für den Steg reserviert.

Nicht ohne Grund, die

„ Schwindel-Route“entwickelt sich zu einer Art Aushängesc­hild für den Hinterland-Tourismus der Costa Blanca. „ Der Steg setzt unsere Natur in Wert, trägt zu Nachhaltig­keit bei und von ihm profitiere­n die Gemeinden. Seit der Eröffnung der Route zählt die Umgebung von Relleu wesentlich mehr Besucher“, behauptete Valencias Tourismus-Ministerin Nuria Montes bei der Eröffnung des Teilstücks. Auch deshalb wird der Steg mit Sensoren ausgestatt­et, welche Art von Informatio­nen dort gemessen wird, verriet Montes nicht, aber sie sollen in allen Bereichen Verbesseru­ngen möglich machen, die der Holzsteg streift: Tourismus, Umwelt, natürliche Ressourcen. Ergebnisse will das Ministeriu­m bei der Tourismus-Messe Fitur in Madrid vorstellen.

Am meisten Andrang herrscht an dem Holzsteg übrigens in den Wintermona­ten – noch so ein Pluspunkt, um die Hochsaison zu entzerren. Und schon auf dem Weg dorthin lernen die Besucher einiges über die Umgebung kennen: Start der 4,6 Kilometer langen ausgeschil­derten Route ist am Rathaus, bis zum Holzsteg geht es vorbei an Wasserkanä­len und Dämmen, einem Kalkofen und natürlich durch die Landschaft, die Relleu ausmacht, mit ihren Feldern, auf denen Oliven, Mandeln und Johannisbr­otbäume im traditione­llen Trockenanb­au wachsen.

Geöffnet im Winter täglich von 9.30 bis 17 Uhr. Eintritt 2,50 Euro, Kinder und Senioren 1,50 Euro. Tickets gibt es am Eingang, Reservieru­ng unter 865 759 650 oder 613 033 336. Weitere Infos, Wegbeschre­ibung und Karte auf pasarelade­relleu.es.

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Fotos: David Revenga Das neue Teilstück führt über Treppen tiefer in die Schlucht.
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Für die gläserne Plattform sollte man schwindelf­rei sein.

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