Rathaus aktualisiert nach 30 Jahren Kataster
Orihuela Costa – sw. Viel zu wenig IBI zahle vor allem die Küste ein, meint Orihuela und hat eine Gegenmaßnahme eingeleitet. Nicht aber, wie es andere Gemeinden der Gegend derzeit praktizieren, in Form einer Erhöhung der Grundsteuer. Sondern mittels der – eigentlich längst fälligen – Aktualisierung des Katasterplans.
Darauf einigte sich das Rathaus mit der Steuereinzugsbehörde Suma und dem Katasteramt und startete das Verfahren bereits im August. Da die Neubewertung abertausender Häuser jedoch zwölf bis 16 Monate dauert, wird die Aktualisierung erst im Sommer oder sogar Ende des Jahres beendet sein.
1994, also vor 30 Jahren, hatte Orihuela den Kataster zuletzt kalibriert. Längst entspricht er nicht der faktischen Lage der Immobilien. Laut „ Información“sind viele Häuser gar nicht im Plan eingefügt. Die Korrektur machte Bürgermeister Pepe Vegara (PP) als Zuständiger für Finanzen (Hacienda), unterstützt durch das Stadtplanungsamt (Urbanismo) nun zur Chefsache.
Die Aktualisierung, die die städtischen IBI-Einnahmen (bisher 27 Millionen) um zehn Millionen Euro erhöhen will, soll aber nicht zuletzt ein Ungleichgewicht auch sozialer Art beheben. Für die, die zu viel Grundsteuer zahlen, werde diese nämlich durch die Katasteraktualisierung gesenkt. In Orihuelas Altstadt zahlten demnach Bewohner alter Häuser manchmal dreimal soviel wie Besitzer genauso großer, neuer Chalets am Meer.
In Orihuela Costa sei zudem ein Drittel oder nur ein Viertel des
IBI-Betrags fällig, den nebenan an der Küste Bewohner an die Rathäuser von Pilar de la Horadada oder Torrevieja zahlten.
Eine Welle der Kritik erntete Orihuelas PP-Vox-Regierung nun seitens Küstenbewohnern und Oppositionsparteien. Vor allem die liberale C´s sieht in der Maßnahme einen Betrug“. De facto erhöhe das Rathaus, entgegen der eigenen Versprechens, Steuern. Der Bewohnerverein Cabo Roig kritisierte, dass die Stadt seine 30.000 Küstenbürger wieder einmal bestrafe“.