Feiern, auch wenn die Polizei kommt
Illegale Rave-Party in Fuente Álamo: 8.000 Techno-Fans reisen an – Guardia Civil sperrt Zugänge
Fuente Álamo – sg. Sie treffen sich heimlich in leerstehenden Lagerhallen, alten Steinbrüchen oder abgelegenen kleinen Dörfern, um mehrere Tage lang zu TechnoMusik durchzutanzen. Die Location, die sich die unbekannten Organisatoren diesmal für ihre „ Big Fucking Party 2024“ausgesucht haben, ist die alte Rennstrecke in Fuente Álamo in Murcia. Über 8.000 Raver aus ganz Spanien, Deutschland, Frankreich und Italien haben sich dort zum Jahreswechsel getroffen, um die illegale Rave-Party zu feiern.
Die Teilnehmer verschafften sich bereits am Samstag, 30. Dezember, Zugang zu der Rennstrecke in Spanien, die für das Publikum geschlossen ist. Schlösser wurden aufgebrochen und der Weg für insgesamt rund 1.600 Autos, Wohnmobile und Lieferwagen freigemacht.
Keine Genehmigung
Soundtürme, Zelte und Verkaufsstände für Kleidung, Fastfood und Getränke wurden aufgebaut und über die Sozialen Netzwerke die Botschaft verbreitet: „ Der Rave ist im Gange, nur für private und vertrauenswürdige Personen“. Die Mega-Party soll bis zum Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar laufen. Die Party ohne Genehmi
gung hat Polizei und Guardia Civil auf den Plan gerufen. Rund 100 Sicherheitskräfte haben inzwischen die Zugänge zum Rave gesperrt. Jeder Party-Teilnehmer, der das Gelände verlässt, wird auf Alkohol und Drogen getestet. Zutritt wird nur Anwohnern und Arbeitern eines Unternehmens in der Gegend gewährt. Neu ankommende Raver müssen draußen bleiben.
Bisher wurde ein Partygast mit LSD erwischt und wegen Drogenhandels angezeigt. 17 Teilnehmer werden wegen Drogenbesitzes belangt und 15 wegen Drogen und Alkohol am Steuer. Eine Zwangs
räumung werde wegen der vielen Menschen nicht in Erwägung gezogen, teilten die Sicherheitsbehörden mit. Die Maßnahme werde nur ergriffen, wenn sich die Veranstaltung nach dem 6. Januar nicht aufgelöst habe.
Nicht gewalttätig
Nach Angaben des Rathauses von Fuente Álamo gab es bisher keine Beschwerden der Anwohner. Die Rennstrecke, die der Stadt gehört, ist drei Kilometer vom nächsten Dorf mit 200 Einwohnern und zwölf Kilometer von der Stadt Fuente Álamo entfernt.
Ziel der Sicherheitskräfte ist es, durch die Absperrungen die Versorgung mit Lebensmitteln zu unterbrechen. Doch die Raver haben sich vorbereitet und sich mit Nahrung und Getränken bis zum Ende der Party eingedeckt, wie eine Teilnehmerin der Zeitung „ La Verdad“berichtet. Das Profil der Teilnehmer an solchen Raves sei nicht gewalttätig, sagte eine Sicherheitskraft.
So werden die Soundtürme wohl noch bis zu den Heiligen Drei Königen non stop Trance, Techno, Hardcore, Hardstyle und Progressive spielen.