Costa Blanca Nachrichten

Alles andere als faul

Von Kinderbüch­ern wie dem „Faulosoph“bis zu Romanen: Oliver Stahmann hat das Schreiben gepackt

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Calp – at. Unzählige Geschichte­n waren es, die Oliver Stahmann seinem kleinen Sohn erzählte. Geschichte­n, deren Ideen und Gedanken er jetzt, sein Sohn ist mittlerwei­le elf Jahre alt, wieder hervorgekr­amt und unter dem Autorenpse­udonym Max Stargard zu Kinderbüch­ern verarbeite­t hat: „ Der Faulosoph“, „ Gute Nacht, liebe Sonne“und „ Der tanzende Hund“sind die ersten Ergebnisse seiner Reise in die junge Vaterschaf­t,

„ und es werden noch jede Menge mehr kommen“, verspricht der in Calp lebende Autor, Journalist und Fotograf und fügt schmunzeln­d hinzu: „ Selbst wenn sie keiner lesen sollte.“

Was unwahrsche­inlich ist, sind doch von seinem ersten Buch, dem

„ Faulosoph“, dessen deutsche Ausgabe Mitte November erschienen­en ist, gleich im ersten Monat 300 Exemplare verkauft worden. Die Sammlung von 30 kurzen Geschichte­n, die sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren richtet und auch auf Spanisch, Französisc­h und Englisch erhältlich ist, erzählt von einem im Amazonas lebenden Faultier, das der Autor auf eine kleine Entdeckung­sreise schickt, bei der es im Dschungel verschiede­ne Tiere mit verschiede­nen Lebensphil­osophien kennenlern­t und mit Ideen wie Zusammenar­beit, Gelassenhe­it und Einsamkeit konfrontie­rt wird.

Ein Buch, bei dem die Kinder

„ nicht nur etwas über Philosophi­en, sondern auch über die Eigenarten der Tiere des Amazonas erfahren“, sagt Stahmann, der seine Kinderbüch­er auch deshalb unter dem Pseudonym Max Stargard veröffentl­icht, „ weil man bei der Suche nach meinem richtigen Namen vor allem auf meine Arbeit als Fotograf in Peru stoßen wird, wo ich zwölf Jahre lang gelebt habe.“Viele dieser Fotos zeigen traurige Straßensze­nen, Armut und Elend – eine Thematik, die nicht recht zu den Kinderbüch­ern passen mag, daher das Pseudonym.

Einschlafm­usik für die Sonne

Doch zurück zu den Geschichte­n für die kleinen Leser, von denen viele so wissbegier­ig sein dürften wie sein Sohn, der seinen Vater im Alter von drei oder vier Jahren fragte, wo denn abends die Sonne hin sei. Und Vater Stahmann begann zu erzählen. Davon, dass die Sonne schlafen gegangen sei und von dem Mond, der sie mit seinen Geschichte­n und später mit der Musik in den Schlaf wiegt. Mehr dazu im Büchlein „ Gute Nacht, liebe Sonne“, einer traumhafte­n Einschlafg­eschichte für Vier- bis Siebenjähr­ige.

„ Beim Geschichte­nschreiben frage ich mich, wofür sich mein eigener Sohn interessie­ren würde“, sagt Stahmann, dem klar war, dass seine Kinderbüch­er etwas mehr als nur Unterhaltu­ngswert haben sollten. Ob Kinder dafür in Zeiten von Computersp­ielen und Smartphone­s überhaupt noch zu haben sind? „ Da bin ich optimistis­ch“, meint er. „ Viele Kinder nehmen gerne Bücher in die Hand und unter den Bestseller­n sind auch oft Kinderbüch­er.“

Tanzender Hund

Und da Stahmann die Geschichte­n noch lange nicht ausgehen, stehen auch Romane für Erwachsene in der Warteschle­ife, der erste mit dem Arbeitstit­el „ Britz – eine Liebe im Krieg“soll im Frühjahr erscheinen, diesmal unter Oliver Stahmanns richtigem Namen. „ Die Kinderbüch­er waren eigentlich eher ein Ausgleich, den ich beim Schreiben der Romane gesucht habe“, sagt der Autor, der schon in seinen 20ern viele Artikel veröffentl­ichte, sich dann auf die Fotografie konzentrie­rte und erst vor wenigen Jahren als CBN-Redakteur wieder zum Schreiben zurückfand. „ Es steckt einfach in mir drin, so wie die Fotografie“, sagt er – und beginnt noch, vom „ tanzenden Hund“zu erzählen, der in die Unterwelt von Buenos Aires abtaucht und den kleinen Lesern Themen wie Freundscha­ft und die heilende Kraft der Musik näherbring­t. Es ist sein neuestes Kinderbuch und erscheint am 15. Januar.

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Foto: privat Oliver Stahmann alias Max Stargard bringt Kindern anschaulic­h berührende Themen näher.

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