Mit einem blauen Auge
Waldbrand zwischen Altea und Calp endet glimpflich – Autobahn gesperrt und 125 Häuser evakuiert
Altea/Calp – fin/sk. Letztendlich ist es bei einem großen Schrecken geblieben, doch der Waldbrand, der am Samstag zwischen Altea und Calp wütete, hätte auch ganz anders ausgehen können. In der Nacht von Freitag auf Samstag war das Feuer auf Höhe der Luxus-Wohnsiedlung Altea Hills und in unmittelbarer Nähe des Autobahntunnels am Mascarat ausgebrochen und von dem starken Wind, der am Wochenende herrschte, angefacht worden.
Rasend schnell schraubten sich die Flammen den Hang hinauf und tobten direkt zwischen den Wohnhäusern, während der Sturm die Löscharbeiten extrem behinderte. Noch in der Nacht evakuierten die Einsatzkräfte erste Wohnhäuser von Altea Hills über Mascarat bis rüber in die Wohnsiedlung Maryvilla auf Calper Seite. Insgesamt wurden 125 Wohnungen vorübergehend geräumt. Während die Anwohner um ihre Häuser bangten, sorgten sich Umweltschützer um die Sierra Bernia. Die Autobahn war stundenlang in beide Richtung gesperrt, ebenso die Nationalstraße, und auch die Tram durfte nicht mehr fahren.
Wie durch ein Wunder
Währenddessen kämpften 18 Löschtrupps aus Dénia, Benissa, Benidorm, San Vicente, Ibi, Villena und Elda am Boden und bis zu sechs Flugzeuge und Hubschrauber in der Luft gegen Feuer und Wind. „ Die Flugzeuge werden im Wind hin- und hergschaukelt“, berichtete eine Zeugin den Costanachrichten. Der Strom wurde in etlichen Häusern abgestellt, Hauptziel der Feuerwehr: Irgendwie verhindern, dass sich der Brand weiter ausbreitet. Und das gelang trotz der widrigen Umstände.
Am späten Mittag waren die Autobahn und die N-332 wieder befahrbar, die Anwohner bekamen wieder Strom und durften nach und nach in ihre Häuser zurück. Wie durch ein Wunder wurden keine Gebäude und nur wesentlich weniger Kiefern beschädigt als befürchtet, am Sonntagabend erklärte die Feuerwehr den Brand als kontrolliert, am Montagabend endgültig als gelöscht.
„ Dieses Feuer hätte dramatische und irreversible Folgen für Altea und viele Anwohner haben können. Letztendlich blieb es bei einem schlimmen Vorfall, aber es kam nicht zur Katastrophe“, meinte ein sichtbar erleichterter Bürgermeister Diego Zaragozí. Die Ursache für das Feuer muss noch geklärt werden, Zaragozí appellierte aber an die Bevölkerung, bei der Verbrennung von Grünschnitt und der Entsorgung von Zigarettenkippen extrem vorsichtig zu sein – vor allem an Tagen, an denen es so stürmt wie am Samstag.
Zumal nur drei Tage später, am Dienstag, gleich das nächste Feuer gemeldet wurde: Dieses Mal auf Gemeindegebiet von Benissa, wo ein Kiefernhain im Gebiet Paratella in Brand geriet. Wieder durfte die Tram zwischen Benissa und Calp in beiden Richtungen nicht fahren, das Feuer an sich war aber schnell gelöscht.