Drama auf dem Mar Menor
Drei Freunde kentern nachts mit einem Kanu – Zwei werden gerettet, vom Dritten fehlt jede Spur
Los Alcázares – sg. In der Nacht zum Freitag, 5. Dezember, hat sich auf dem Mar Menor ein Drama abgespielt. Drei Freunde im Alter von 15, 16 und 22 Jahren sind mit einem Kanu in Los Alcázares auf das Mar Menor hinausgefahren. Doch das Paddelboot kenterte mitten in der Nacht. Die drei versuchten, an Land zu schwimmen.
Die beiden älteren riefen um Hilfe und wurden gegen 2.30 Uhr von einem Anwohner gehört, der die Polizei alarmierte. Mit einem Boot aus dem Yachtclub in Los Alcázares konnten Polizei und Guardia Civil die beiden jungen Männer aus dem Wasser ziehen. Sie wurden stark unterkühlt und völlig erschöpft ins Krankenhaus gebracht. Von dem dritten im Bunde, dem 15-jährigen Petrov, fehlt bis jetzt jedoch jede Spur.
Zwei Stunden im Wasser
Die Polizei startete die Suche zu Land, zu Wasser, aus der Luft, mit Drohnen und Tauchern. Fischerboote auf dem Mar Menor wurden informiert. Die Suche konzentrierte sich vor allem auf Los Urrutias, Mar de Cristal und Islas Menores im Norden des Mar Menor.
Die beiden Geretteten sagten aus, dass sie etwa zwei Stunden lang versucht hatten, das Ufer zu erreichen und dabei den jüngeren aus den Augen verloren hatten. Nach Angaben des Rathauses von
Los Alcázares konnte jedoch keiner von ihnen gut schwimmen.
Das Kanu wurde inzwischen gefunden und in den Hafen von Los Alcázares geschleppt. Die Polizei untersucht, ob das Boot gestohlen wurde. Jugendliche im Umkreis der drei Freunde hatten gehört, wie sie am Morgen gescherzt hatten, dass sie nachts rudern gehen würden.
Zwischendurch war es am Samstag, 6. Dezember, bei der Suche nach dem Vermissten zu einem Fehlalarm gekommen. Ein Anwohner hatte vom Wind mitgerissene Äste und Zweige rund 300 Meter vom Strand La Encarnación entfernt für einen möglichen leblosen Körper gehalten und die Rettungskräfte alarmiert.
Ein weiteres Drama spielte sich vergangene Woche nicht weit vom Mar Menor entfernt im Mittelmeer ab. Der Bootsführer einer Privatyacht entdeckte am 4. Januar den leblosen Körper eines Tauchers, der vor der Insel Isla Grosa auf dem Wasser trieb. Der Tote trug die Ausrüstung eines Unterwasserfischers.
Nur 200 Meter entfernt lag das Boot, mit dem der Verunglückte vermutlich zum Fischen hinausgefahren war. Die Guardia Civil barg den Körper des Mannes und untersucht die Todesursache. Alles deutet daraufhin, dass es sich um einen tragischen Unfall gehandelt haben könnte.