Bergidylle im Touri-Nest
Schroffe Berge, glitzernder See: Guadalest zieht Urlauber in Scharen an, während die Nachbardörfer immer leerer werden
Serpentinenstraßen schlängeln sich durch bewaldete Bergketten, vorbei an Olivenhainen und kleinen Dörfern, bis sich plötzlich das Panorama öffnet und die Felsen Guadalests in Erscheinung treten. Der mittelalterliche Ort bettet sich 595 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Felsen, der Blicke auf schroffe Hänge und grüne Täler offenbart – und auf den Stausee, für den Guadalest so bekannt ist.
In den Morgenstunden sind die Parkplätze auf der Zufahrtsstraße bereits gut gefüllt. Besucher bahnen sich ihren Weg entlang zahlreicher Souvenirshops und Gastronomie-Betriebe durch die schmalen Gassen der Altstadt, bis speckige Steinstufen zwischen den Lädchen den Zugang auf die andere Seite der Häuserreihen ermöglichen und die schattigen Straßen einem weiten Tal weichen, in dem soeben die Sonne empor klettert. Weiche Berggipfel der Sierra de
Aitana und La Xortà erwecken die Illusion von seidenen Wogen und soweit das Auge reicht, erstreckt sich unberührte Natur über das Panorama. Der gepflasterte Weg wird auf der einen Seite von einer hoch hinausragenden Bergwand eingefasst und auf der anderen Seite von einer abfallenden Felsklippe, die eine Aussicht auf das Tal freigibt.
Von hier aus laufen die meisten Besucher zunächst in Richtung des Stausees von Guadalest, der nach einem kleinen Anstieg durch einen in den Felsen gefrästen Torbogen und entlang weiterer Cafés, Tavernen und Souvenirläden hinter einem Platz auf der Talseite erscheint. Der Anblick des Sees, gerade einmal 20 Kilometer von Benidorms Wolkenkratzen entfernt, überrascht – eisblau und friedlich liegt er zwischen den grünen Hügeln in seinem Bett und sieht dabei fast unwirklich aus.
Der Embalse de Guadalest wurde 1969 errichtet – und das aus einem Grund. Das Naturschutzgebiet drumherum ist ebenfalls das Einzugsgebiet des gleichnamigen Flusses Guadalest, der sich abhängig vom Wetter verhält: Regnet es viel, führt er jede Menge Wasser, regnet es wenig, plätschert hier nur ein Rinnsal. Damit stets Wasser zur Bewässerung zur Verfügung steht, wurde seinerzeit der Stausee gebaut, der heute gewiss ein maßgeblicher Grund für die hohen Besuchszahlen des Ortes ist: Immerhin steht Guadalest auf der Liste der schönsten Dörfer Spaniens, ein Besuch in dem winzigen Ort gehört für so ziemlich jeden Urlauber an der nördlichen Costa Blanca zum Pflichtprogramm.
Naturfreunden empfiehlt es sich, die Wanderwege rund um den Stausee zu erkunden und die unberührte Landschaft der Umgebung von allen Seiten zu entdecken. Von spektakulären Aussichtspunkten bis hin zu versteckten Wasserfällen und verwunschenen Höhlen bietet die Umgebung von Guadalest eine Vielzahl an
Outdoor-Aktivitäten für Abenteuerlustige, die die Kraft der Berge in vollen Zügen genießen wollen.
Neben der erstaunlichen Topographie des Ortes hat Guadalest
„Das Leben hier ist authentischer als in Guadalest – birgt aber auch Probleme“