Seegras ohne Sand – und ohne Pellets?
Posidonia und Sand wiederverwerten: Dénia beschließt neuen Vertrag für Strandreinigung
Dénia/Jávea – at. Dass an den Strand gespülte Plastikpellets nicht nur an der galicischen Küste ein Problem sind ( CBN berichtete), darauf hat in diesen Tagen Dénias Umweltgruppe Dénia Cultura Sostenible aufmerksam gemacht. Seit Monaten, so die Umweltschützer, werde an Dénias und Jáveas Stränden nicht nur der übliche Müll angeschwemmt, sondern eben auch besagte Plastikpellets, deren Problematik jetzt durch die Umweltkatastrophe in Galicien neu in den Blick geraten ist.
Als Herkunftsort der Pellets an den Marina-Alta-Stränden vermutet Cultura Sostenible ebenfalls Schiffscontainer, die aber schon vor Jahren ins Mittelmeer gekippt seien. Besonders viele Kügelchen würden bei aufgewühlter See angespült.
Da passt es, dass innerhalb der nächsten Monate der neue Vertrag für die Strandsäuberung in Dénia vergeben wird und dieser als eine der wichtigsten Neuerungen eine Aufbereitungsanlage für Seegras in der Calle Llac Maracaibo im nördlichen Küstengebiet Els Molins beinhalten soll. Denn die Pellets heften sich auch an die für das Ökosystem so wichtige Posidonia. Laut dem neuen Vertrag soll diese in der geplanten Anlage von Sand getrennt und dieser für die Strandregenerierung wiederverwendet werden. Ein Arbeitsschritt, bei dem auch die Entfernung der Pellets mit einbezogen werden könnte, so Cultura Sostenible.
Die vom Sand „ gereinigten“Seegraswiesen wiederum sollen laut dem neuen Strandvertrag für den Untergrund in Pferdeställen und, sofern es das Küstenamt erlaubt, für die Regeneration von Dünen und Erosionsschutz an den Stränden genutzt werden.
Über zehn Jahre soll der neue Vertrag laufen, knapp 11,6 Millionen Euro lässt das Rathaus sich in dieser Zeit die Strandreinigung kosten. Neben der Seegras-Anlage wird es unter anderem mehr Geräte, Einsatzkräfte und Arbeitstage geben, auch damit auf Extremsituationen wie Unwetter besser reagiert und der Strand schneller wieder instandgesetzt werden kann.