Wir sehen uns auf der Plaza
Interagieren, kommunizieren, treffen: Die Idee hinter Jalóns neuem Dorfplatz
Jalón – at. Mit sechsmonatiger Verspätung ist es soweit: Jalóns Dorfplatz, die Plaza Mayor, ist wie neu geboren. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen und haben einen Treffpunkt hinterlassen, der das Ortsbild ganz neu prägt. „ Wir wollten einen Platz, an dem die Personen 365 Tage im Jahr interagieren können“, erklärt der verantwortliche Architekt, Joan Valerià Ferrer. Mit einer Sitzbank in der Mitte, „ damit die Bürger sich diesen Ort aneignen und ihn nutzen können“– wofür, das werde sich je nach Bedürfnissen von selbst ergeben.
Es steckt also eine Idee hinter dem neuen Platz, und die spiegelt sich auch im Detail wider. Autos zum Beispiel wird man hier nicht mehr sehen, der zuvor befahrbare Platz wurde zum Fußgängerbereich umgestaltet. Der Asphalt ist heimischem Kalkstein gewichen, wobei die Pflasterung die Bürgersteige imitiert, die vor mehr als zwei Jahrhunderten an dieser Stelle angelegt worden waren. Insgesamt wirkt der Platz heller, weitläufiger und freundlicher.
Wobei vor allem die halb geöffnete, kreisförmige und damit kommunikative Bank im Zentrum den neuen Ort als einladenden Treffpunkt ausmacht. Nachts sorgt eine Beleuchtung für entspanntes Ambiente. In ihrer Mitte: eine (noch) kleine Steineiche, die zu einem mächtigen Wahrzeichen heranwachsen könnte. Und natürlich darf auch der für einen Dorfplatz typische Brunnen, in diesem Fall in die Bank integriert, nicht fehlen.
Praktische Verbesserungen
Drei angrenzende Straßen wurden in die Gestaltung des Platzes mit eingebunden: Die Calles Mayor, Iglesia und Alicante, wobei letztere selbst noch eine eigene kleine Plaza dazugewonnen hat, umgeben von den Mauern des Glockenturms, an denen drei Eichen gepflanzt wurden.
Neben den ästhetischen Details wurden auch ganz praktische Änderungen und Modernisierungen vorgenommen: Die Wasserleitungen aus Faserzement wurden durch Eisenrohre ersetzt, unterirdische Regenwasserkanäle sollen bei Starkregen die sonst üblichen Überschwemmungen verhindern, auch Strom- und Telefonleitungen wurden unter die Erde verlegt und Wasserentnahmestellen für Brandfälle eingerichtet.
Mit den Arbeiten für die Plaza war bereits im November 2022 begonnen worden, wegen Projektänderungen zogen sie sich bis jetzt hin. 700.000 Euro hat das Projekt gekostet. 80 Prozent davon stammen von der Provinzverwaltung, der Rest vom Rathaus, das nicht nur die Einheimischen, sondern auch Besucher dazu auffordert, die neue Plaza zu nutzen.
„Referenz für Urbanismus“
„ Wir laden alle, die samstags Veranstaltungen wie unseren Flohmarkt besuchen, dazu ein, in die Geschichte unserer Gemeinde einzutauchen, indem sie mit allen Sinnen durch unsere Altstadt spazieren, die die Essenz unseres Dorfes wieder aufleben lässt und avantgardistische urbanistische Tendenzen europäischer Hauptstädte aufnimmt“, sagt Stadtrat Gerard Fullana. „ Nicht nur große Städte sollten Referenzen für Urbanismus sein, sondern auch Dörfer wie unsers.“