Geht ein Hund ins Rathaus
Calps Tierschutzstadtrat stellt Pläne vor und lobt die Arbeit von Akira in Benissa
Calp – ann. Ob Hund, Katze oder Frettchen – Tiere sollen in Calp künftig besser leben. So wünscht es sich Pedro Moll, Stadtrat für Tierschutz, Umwelt sowie Strände – und selbst Hundebesitzer. Die Peñón-Stadt hat sich jetzt dem Netzwerk für Tierwohl angeschlossen, „ und das heißt, dass wir uns dazu verpflichten, für das Wohl der Tiere zu arbeiten“, sagt Moll gegenüber der CBN. Seine Abteilung habe bereits damit begonnen, einige Dinge zu ändern.
„ Zunächst geht es darum, die städtische Tierschutzverordnung zu aktualisieren und um Tiere wie Katzen und Frettchen zu erweitern, denn darin waren bisher eigentlich nur Hunde aufgeführt“, erklärt der Stadtrat. Ein weiteres wichtiges Vorhaben sei, Tieren die Nutzung von mehr öffentlichen Bereichen zu erlauben. „ Statt den Zutritt zu verbieten, streben wir zum Beispiel in Parks eine regulierte Nutzung an“, kündigt Pedro Moll an. Dies sei natürlich mit Pflichten verbunden, wie etwa, dass Hunde angeleint sein müssen und Halter Exkremente und Urin beseitigen müssen.
Leinenpflicht beachten
Aber auch im Rathaus oder anderen öffentlichen Gebäuden in Calp sollen Hunde nicht mehr draußen bleiben müssen. „ Wenn sie angeleint sind und alle vorgeschriebenen Regeln erfüllen, sollen sie auch hier erlaubt sein“, sagt der Stadtrat für Tierschutz.
Aber Leine müsse sein, auch in Naturschutzgebieten. „ Bei einer Infoveranstaltung haben mich Leute gefragt, warum sie ihre Hunde zum Beispiel in der Sierra Oltà nicht frei laufen lassen dürfen“, erzählt Moll. „ Aber hier gibt es ein nationales Gesetz, das dies verbietet, und wir können uns nicht mit einer kommunalen Verordnung darüber hinwegsetzen, ob es uns gefällt oder nicht“, erläutert der Stadtrat. Sehr wohl aber könnten Hunde an den für sie vorgesehenen Plätzen ohne Leine laufen, „ etwa in den Hundeparks und am Hundestrand“. Bisher verfügt Calp an der Playa Fossa über einen Parque Can, einen weiteren will Moll jetzt am Parque de la Ermita einrichten.
Außerdem plant der Stadtrat Verbesserungen am Hundestrand Les Urques im Süden der Gemeinde. „ Dort sollen zur Sicherheit von Badegästen und Hunden Bojen im Wasser angebracht werden, vorgesehen sind auf dem Sand außerdem Holzstege, damit der Strand künftig besser ausgestattet ist.“
Auch für Katzen gibt es Pläne im Tierschutzamt. Hier soll die Betreuung der Streunerkolonien künftig besser geregelt sein. „ Freiwillige, die den Straßenkatzen Futter geben, müssen künftig einen
Ausweis dafür haben“, erklärt Pedro Moll das neue Projekt. Wie schon bisher soll die Population der Kolonien mit der CER-Methode – einfangen, sterilisieren, freilassen – weiterhin kontrolliert werden.
Sehr am Herzen liegt Moll die Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. „ Die Tiere sollen nicht unsichtbar sein“, meint der Stadtrat. So liefen bereits einige Kampagnen, um die Adoptionen von Hunden im städtischen Tierheim zu fördern. „ Das System des Tierschutzvereins Akira aus Benissa gefällt mir sehr gut“, schwärmt der Tierschutzstadtrat. „ Sie erzählen die Geschichte der Hunde, die eine neue Familie suchen, und ich will dieses System auch für unser kommunales Tierheim übernehmen.“Dieses bietet übrigens auch die Möglichkeit, Hunde während eines Urlaubs der Halter unterzubringen. „ Es ist wie ein Hundehotel auf kommunaler Ebene“, erklärt Moll.
Auf der Internetseite des Tierschutzamtes sind schon jetzt Hunde vorgestellt, die eine neue Familie suchen. „ Das Thema der Adoptionen ist das Allerwichtigste“, betont Pedro Moll, „ denn diese Tiere haben eine zweite Chance verdient.“
„Die Hunde im Tierheim haben eine zweite Chance verdient“