Wie die Römer ihr Öl pressten
Neue Ausgrabungskampagne in Albir – Freiluftmuseum wird erweitert
L’Alfàs del Pi – fin. Es wird wieder gebuddelt in Albir. Experten der Uni Alicante wollen mehr wissen über die Römer, die hier, im Strand-Stadtteil vom heutigen L’Alfàs del Pi, auf einem Landgut lebten. Über 200.000 Euro stellt die Provinzverwaltung für die neue Ausgrabungskampagne im sogenannten Sektor V im Osten der römischen Stätte zur Verfügung.
Dort sollen die Römer einst unter anderem eine Ölpresse, genannt Torcularium, betrieben haben. Schon vor knapp einem Jahr hatten die Archäologen in dem Gebiet Proben genommen und waren so auf die vielversprechenden Reste gestoßen. Diese werden jetzt freigelegt, sortiert und restauriert, um künftig Teil des Freiluftmuseums Villa Romana zu werden, wie
Stadtarchäologin und Museumsdirektorin Carolina Frías bei einem Ortstermin am Dienstag erklärte.
„ Bei den Proben haben wir Reste einer Oberfläche aus Kalkmörtel gefunden und glauben, dass es sich um die Basis des Torcularium handelt. Zumal bei vorherigen Ausgrabungen bereits weitere mögliche Elemente einer Ölpresse freigelegt wurden, darunter Gewichte und Scherben von Tongefäßen, die vermutlich zur Lagerung von Öl dienten“, so Frías. Die gestartete Ausgrabungskampagne soll den Experten nun Aufschluss über die wirtschaftlichen Aktivitäten der Römer und vor allem den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Albir geben.
Das Freiluftmuseum greift diesen wichtigen Aspekt des römischen Lebens bisher kaum auf, weil es schlichtweg an Fundstücken mangelte. Die neuen Ausgrabungen sollen nun nicht nur diese Lücke schließen, sondern auch die historische Entwicklung des Landguts anhand von architektonischen und baulichen Elementen veranschaulichen. Wann der Sektor V als Teil des Museums voraussichtlich besichtigt werden kann, traute sich aber noch niemand zu sagen.