Entlastung für die Achterbahn
A-33 durch Yecla soll Lkw von der Costa Blanca ableiten – kürzer und stressfreier nach Valencia
Villena – sw. Ob A-31 durchs Vinalopó-Tal oder A-7 durch die Vega Baja – nichts für schwache Nerven ist das Autobahnfahren im Süden der Costa Blanca. Als seien die steilen Aufs und Abs und waghalsigen Kurven nicht genug, rattern über die Pisten unaufhaltsam schwere Lkw wie abertausende Nilpferde auf der Achterbahn. Doch das sollte sich nun ändern, meint Spaniens Verkehrsministerium, das soeben im Hinterland eine gewichtige Entlastung geschaffen hat.
Seit 11. Januar ist sie komplett. Die A-33, die relativ schnurstracks Murcia mit Valencia verbindet, und umgekehrt. 15.000 Fahrzeuge am Tag soll die frische Hinterlandvene tragen, davon 6.000 Laster, wovon zwei Drittel von den Carrerabahnen an der Küste auf die eher harmonisch verlaufende neue Strecke abgeleitet werden sollen. Feierlich eröffnete Minister Óscar Puente (PSOE) die letzten 16 fälligen A33-Kilometer zwischen Yecla (Murcia) und Caudete (Albacete).
Fünf der insgesamt 91 Kilometer führen bei Villena durch die Provinz Alicante. Eine gehörige Abkürzung stellt die neue Hinterlandbahn dar: Zwölf Kilometer kürzer ist der Weg im Vergleich zur bisherigen A-31-und-A-7-Route, sogar 40 Kilometer als die A-7-und-AP-7-Kombi. Da laut „ Información“die meisten Lkw, die an der Costa Blanca verkehren, aus oder nach Andalusien fahren, erscheint es logisch, dass sie nunmehr auf die nicht nur kürzere, sondern auch nervenkitzelbefreite Bahn ausweichen.
Doch abwarten: Schon mehrmals dachte das Ministerium, die Laster umgeleitet zu haben. Etwa, als die Abkürzung über Alcoy fertig wurde, den Brummis aber viel zu bergig war. Oder als die Maut zwischen Alicante und Valencia wegfiel, die Strecke aber zu lang für die Nilpferdreifen blieb.
Wohlgemerkt zeigte die schrittweise Öffnung der Hinterlandautobahn bereits Wirkung auf der A-33 selbst. Um 2.000 stieg die Zahl der täglichen Lkw seit 2017, die horrende Unfallquote auf der N-344 bei Villena und La Font de la Figuera gilt als überwunden. Nun aber hoffen die küstennäheren Orte auf sichtbare Entlastung. 8.000 Laster donnern bisherigen Zahlen zufolge an Orihuela oder Monforte vorbei, über 10.000 bei Elche.
Jedoch fahren davon eben auch viele lokale Standorte an. Wohl kaum werden diese erst einen weiten Murcia-Umweg nehmen, um später butterweich über die A-33 zu schweben. Daher bleibt die Forderung an die spanische Regierung, die Costa-Blanca-Autobahnen in sicherere Gestalt zu bringen. Und tatsächlich naht auf der A-7 zwischen Crevillent und Orihuela die (beidseitige) dritte Spur. Auf der A-31 ist es aber noch ein beschwerlicher Weg.