Costa Blanca Nachrichten

Unkraut rupfen im Paradiesga­rten

Die einzigarti­gen Gärten von Jacarilla werden von Menschen mit Behinderun­g gepflegt und gehegt

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Jacarilla – sg. Die Gärten Marqués de Fontalba in Jacarilla, nicht weit von Orihuela entfernt, sind einzigarti­g in der Provinz Alicante. Besucher beschreibe­n den Park des Markgrafen Fontalba sogar als paradiesis­ch. Auf einer zwei Hektar großen Fläche wächst eine Vielfalt von Bäumen und Palmen, Orangen- und Zitronenbä­ume, imposante Zimmertann­nen, chinesisch­e Orangenblü­ten oder Henna-Bäume, aus denen der gleichnami­ge Farbstoff gewonnen wird. Das Besondere sind die hundertjäh­rigen Kiefern, die dem Park noch einen zusätzlich­en Wert geben.

Dazwischen stößt der Besucher außerdem auf Statuen, Brunnen, Pavillons, Gartenhäus­er und den Palast des Markgrafen, der die gesamte Anlage zwischen 1916 und 1922 bauen ließ.

Mit Schere und Laubläser

All das will gepflegt, gestutzt, beschnitte­n, gerupft und erhalten werden. Die Instandhal­tungs- und Reinigungs­arbeiten übernehmen die Mitglieder der Vereinigun­g von Menschen mit Behinderun­g, Adis. Ein entspreche­ndes Abkommen unterzeich­neten kürzlich der Bürgermeis­ter von Jacarilla, Andrés Moñino (PP), und Vertreter von Adis.

Vorerst bis Ende Juni werden Adis-Mitglieder an zwei Tagen in der Woche und unter Aufsicht von Technikern Unkraut entfernen, Hecken schneiden, Rasen mähen und den Laubbläser schwingen, damit Besucher die Gärten in optimalem Zustand vorfinden. Das Projekt kostet das Rathaus 8.000 Euro.

Der Besuch des Parks des Marqués de Fontalba ist kostenlos. Der majestätis­che Eingang durch die Puerta de los Leones (Tor der Löwen) gibt den Blick frei auf eine große Palmenalle­e. Im Inneren des Gartens erwarten den Besucher Sehenswürd­igkeiten wie die Grotte der Jungfrau Almudena, die aus Meeresfels­en gebaut wurde, eine Sonnenuhr, ein kleiner verfallene­r

Zoo, der heute nicht mehr genutzt wird, und der Palast des Markgrafen.

Das schnörkell­ose, eher strenge, zweistöcki­ge Gebäude soll der

Marquis als Erholungso­rt für seine an Asthma erkrankte Frau bauen lassen haben. Später im Jahr 1947 verkaufte der Sohn das Anwesen für 7,5 Millionen Peseten – was heute 45.075 Euro entspricht – an verschiede­ne Bewohner von Jacarilla. Der Palast ging durch mehrere Hände, darunter auch bedeutende Immobilien­händler der Region. Im Jahr 1993 übernahm das Rathaus die Gärten und kaufte 2009 das Herrenhaus der Fontalbas.

Subvention­en von der Provinzver­waltung in Alicante und der Landesregi­erung von Valencia sollen für die Anlage eine Summe von 1,3 Millionen Euro beschaffen. Für diese solle der Palast umfassend saniert werden, wie das Rathaus von Jacarilla kürzlich ankündigte.

Großputz in Jacarilla: Palast wird für 1,3 Millionen saniert

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Foto: Comunitat Valenciana Der Palast wird von vielen verschiede­nen Baumarten umgeben.

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