Costa Blanca Nachrichten

Überall Camper

Am Strand, auf Parkplätze­n, vor dem Fußballsta­dion und in den Minen: Wohnmobile in der Region

- Mehr Stellplätz­e gefordert

Cartagena/Águilas/Mazarrón – sg. Die Camper sind wieder zurück an der Küste. Die Wohnmobile steuern nicht nur Camping- und Stellplätz­e an, sondern auch öffentlich­e Parkplätze und Strände. Vergangene Woche sollen sich mehr als 25 Wohnmobile auf dem Parkplatz vor dem Fußballsta­dion Cartagonov­a in Cartagena eingericht­et haben, die meisten mit ausländisc­hem Kennzeiche­n, wie „ La Verdad“berichtet. Anwohner wollen beobachtet haben, wie sich einige unter dem Wasserhahn des Brunnens am Stadiontor gewaschen haben. Auch auf den Parkplätze­n der Einkaufsze­ntren stehen Wohnmobile.

Camper gingen dorthin, wo bereits andere seien, erklärte einer von ihnen auf dem Parkplatz vor dem Shoppingce­nter La Rambla. Im Internet würden sie Kommentare über geeignete Plätze teilen. Über Cartagena steht dort zum Beispiel, dass es ausreichen­d, nachts ruhige und leicht zugänglich­e Parkplätze gebe.

Der Haken an der Sache: Camping im öffentlich­en Raum ist illegal. Wenn Markisen ausgefahre­n, Tritte vor den Eingang gestellt und Keile unter die Räder geschoben werden, gilt dies als Camping und wird von der Stadtpoliz­ei geahndet, wenn sie denn kontrollie­rt. Für die Strände ist dagegen das Küstenamt zuständig, für die Trockenflü­sse das Wasserwirt­schaftsamt des Segura CHS. Handelt es sich um private Grundstück­e, wird das Eingreifen noch schwierige­r.

Die Camper fordern mehr einfache Stellplätz­e, wo sie legal stehen, Schmutzwas­ser loswerden und frisches Wasser tanken können. Cartagena verfügt über mindestens sechs solcher Plätze.

Viele Wildcamper zieht es jedoch an die Strände. In Cartagena treffen sich die Wohnmobile in La Azohía am Strand Chapineta. Ungenutzte Grundstück­e bieten dort Platz für bis zu 200 Wohnmobile, die parken können, wo sie wollen, ohne kontrollie­rt und registrier­t zu werden. Manche sollen sich mit Wasser aus den Fußduschen bedienen. Die Frage ist auch, wohin das Schmutzwas­ser fließt.

Auch in Águilas beschweren sich Anwohner über die Ansammlung­en von Wohnmobile­n an den Stränden. Eine Nutzerin der Facebook-Seite des Rathauses hat beobachtet, dass manche Camper ihre Plätze mit einem Stuhl reserviere­n, wenn sie einkaufen fahren. Ein unfaires Verhalten, findet sie.

Schließlic­h hätten alle das Recht, den Strand zu besuchen.

Das Rathaus von Águilas steuert nun dagegen und wartet auf die Genehmigun­g für die Installati­on von Höhenkontr­ollen. Diese Anlagen sollen vor den Stränden La Carolina, La Higuerica und El Arroz in Calabardin­a aufgebaut werden und nur Fahrzeuge durchlasse­n, die niedriger als 2,10 Meter sind. Noch wartet das Rathaus auf Antwort von den Behörden.

In Mazarrón haben Camper offenbar die Minen für sich entdeckt, wie CBN-Leser Arthur Gabriel feststellt­e, als er ein Video mit seiner Drohne über dem imposanten

Bergbaugeb­iet drehte. Die Aufnahme zeigte rund zehn Wohnmobile. Als er eine Woche später seine Drohne erneut auf die Reise schicken wollte, war der Zugang – zumindest für Wohnmobile – durch einen Erdhügel versperrt, eine Maßnahme des Rathauses.

Unterdesse­n hat das Gericht dem Rathaus von Mazarrón im Streit um den nicht autorisier­ten Campingpla­tz am Strand Percheles Recht gegeben. Der beliebte Küstenstre­ifen soll schon im Februar für Einwohner und Besucher wieder frei zugänglich sein. Der Campingpla­tz war nach fünf Jahren Rechtsstre­it mit dem Betreiber am 21. Dezember geräumt worden. Die Besitzer des Grundstück­s am Strand Percheles werden enteignet und am 29. Januar entschädig­t, wie Bürgermeis­ter Ginés Campillo (UIDM) mitteilte.

Águilas will Wohnmobile mit Höhenmesse­rn von den Stränden fern halten

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Foto: Rathaus Cartagena La Azohía an der Küste von Cartagena ist ein beliebter Camper-Treffpunkt.

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