„Inakzeptabel und ein Hohn“
Firmengruppe nicht verhandlungsbereit – Fabrikarbeiter rufen zu Demo und Streikmaßnahmen auf
El Verger – ab. Die Verzweiflung sitzt tief. Wenige Tage nach Bekanntgabe der überraschenden Entscheidung des Managements der internationalen Firmengruppe Bimbo, die Fabrik in El Verger schließen zu wollen (CBN berichtete), haben die 96 Mitarbeiter des Unternehmens für Samstag, 27. Januar, zu einer Demonstration aufgerufen. Anberaumt wurde diese für 10.30 Uhr am Fabrikgebäude. Von dort wollen die Demonstranten bis zu El Vergers Rathaus ziehen, um auf die dramatische Situation, der sie sich durch die plötzliche Entscheidung ausgeliefert sehen, aufmerksam zu machen.
Betroffen von der Schließung, die laut dem Unternehmen keine wirtschaftlichen Verluste zur Ursache hat, sondern einer Neustrukturierung des Unternehmens geschuldet ist – ein Teil der Produktion wurde bereits nach Katalonien ausgelagert–, sind viele junge Familien mit Kindern, die nicht einfach mal so in einen anderen Landesteil umsiedeln können. Die Firmenleitung nehme keinerlei Rücksicht darauf, dass sie mit der Produktionseinstellung zahlreiche Familien in eine ausweglose Situation bringe, kritisiert die CC.OO. Die Entscheidung sei umso unverständlicher, als diese nicht wegen roter Zahlen getroffen worden sei.
Arbeit niederlegen
Die Gewerkschaft kündigte außerdem Streikmaßnahmen an. Der Vorsitzende des Betriebsrates, José
González, erklärte, die Konditionen der Kündigungen beziehungsweise die Angebote des Unternehmens, einige Mitarbeiter in Niederlassungen in Paterna, Guadalajara und Barcelona weiter zu beschäftigen, seien „ inakzeptabel und ein Hohn“. 15 Fabrikarbeitern habe die Firmengruppe einen Arbeitsplatz in Paterna und 15 weiteren eine Stelle in Azuqueca de Henares (Guadalajara) angeboten. 30 Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, nach der Schließung in Santa Perpétua (Barcelona) zu arbeiten. Einen Vorarbeiter wolle das Unternehmen in Santa Perpètua, einen zweiten in Puente Genil (Córdoba) unterbringen. Denjenigen, die entlassen werden sollen, bietet das Unternehmen Abfindungen von 20 Arbeitstagen pro gearbeitetem Jahr, aber nicht mehr als ein Jahresgehalt als Abfindung an.
Die Belegschaft der Fabrik ist mit den Angeboten der Firmenleitung nicht einverstanden Aus Protest wollen die Arbeiter am 29. und 30. Januar sowie am 5., 7., 12., 13. und 14. Februar ihre Arbeit niederlegen. Die Maßnahme wurde bei einer Betriebsversammlung Anfang der Woche beschlossen. „ Die Firma ist nicht verhandlungsbereit“, erklärte González. „ Uns bleibt deshalb nur die Möglichkeit, zu protestieren.“
Rückendeckung bekommen die Mitarbeiter von der Stadt Dénia. In einer Pressemitteilung kündigte das Rathaus an, man stelle sich hinter die Belegschaft. Die Schließung sei vor allem für die Betroffenen, aber auch für die Wirtschaft des Landkreises Marina Alta ein herber Verlust.