Gemeinsam Neues entdecken
Immer montags ein Treffpunkt: L’Alfàs lädt zu Aktivitäten für Ausländer und Spanier ein
L’Alfàs del Pi – fin. In einem fremden Land Kontakte zu knüpfen und ein soziales Netz aufzubauen, ist nicht immer leicht. Hilfestellung gibt jetzt L’Alfàs del Pi in Form von wöchentlichen Treffen, um Ausländer und Spanier zusammen zu bringen – Menschen also, egal welcher Herkunft. „ Viele, vor allem Ausländer, sind einsam oder haben nur einen sehr kleinen sozialen Kreis, in dem sie sich bewegen. Wir wollen ihnen helfen, neue Leute kennen zu lernen“, sagt Ausländer-Stadträtin Martine Mertens.
Den Ausschlag gaben die Spanischkurse, die L’Alfàs Ausländern anbietet – um immer wieder zu hören zu bekommen, dass es hinterher an Gelegenheiten mangelt, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Bei den ersten zwei Treffen gab es nun eine Führung durch den Ortskern von L’Alfàs und eine zweite durch Albir, und Mertens ist mit der Resonanz sehr zufrieden. „ Es kamen etwa 30 Menschen aus Brasilien, Kolumbien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Spanien und vielen weiteren Ländern. Die Resonanz hat mich überrascht“, sagt die Belgierin.
Bei der Führung durch den Ort lernten die Teilnehmer beispielsweise die Geschichte der Kirche kennen oder entdeckten außergewöhnliche Bäume. Einen Stopp gab es auch im Rathaus, samt Informationen über die städtischen Leistungen, die Bürgern zur Verfügung stehen. „ Viele wussten gar nicht, was das Rathaus alles bietet – und zwar auch Teilnehmer, die schon lange hier leben oder sogar hier geboren sind“, sagt Mertens.
In Albir gab es Informationen über den Grünstreifen am Bulevard de los Músicos, der – anders als von vielen angenommen – kein Park ist, sondern die Rambla, über die Regenwasser ins Meer fließt. Oder einen Abstecher zur Villa Romana, um Lust auf einen späteren Besuch des Museums zu machen. Und darum geht es der Stadträtin auch bei den puntos de encuentro, Treffpunkten: Dass die Teilnehmer nicht nur neue Leute kennenlernen, sondern auch Neues ausprobieren oder über ihre Wahlheimat erfahren.
Von Zumba bis zum Arzttermin
Die Aktivitäten hat das Ausländeramt so bunt wie möglich gestaltet, damit für jeden etwas dabei ist: Von Yoga oder Zumba über gemeinsame Spaziergängen bis hin zu Workshops über gesunde Ernährung oder einem Handykurs, bei dem gezeigt wird, wie die App des öffentlichen Gesundheitssystems funktioniert, um einen Arzttermin zu vereinbaren. „ Wir wollen kleine Samen säen, aus denen sich vielleicht dann noch mehr ergibt“, sagt Mertens. Etwa bei einem Näh-Workshop, aus dem vielleicht – dann privat organisierte – weitere Treffen entstehen. Am kommenden Montag, 29. Januar, geht es zum Leuchtturm Faro de Albir, samt Informationen über Fauna, Landschaft und den Naturpark. „ In dieser schönen Umgebung und bei etwas Bewegung ergeben sich die Gespräche garantiert wie von selbst“, ist Mertens überzeugt.
Vorerst bis Mai will das Ausländer-Amt gemeinsam mit dem Pangea-Büro für Migranten die kostenlosen Treffen nun jeden Montag anbieten. Im Sommer ist Pause, denn dann ist für viele Ausländer entweder die wichtigste Zeit des Jahres, um im Tourismus Geld zu verdienen oder es zieht sie zurück in ihre kühleren Heimatländer. Die Teilnahme kostet nichts, einzige Voraussetzung ist es, im Rathaus gemeldet zu sein. Dann steht Martine Mertens Herzensangelegenheit nichts mehr im Wege: „ Andere Menschen um sich herum zu haben, ist so wichtig. Niemand sollte alleine sein.“