Erst gekämpft, dann gerettet
Polizei gelingt bedeutender Schlag gegen illegale Hahnenkämpfe in Aspe: 18 Tiere konfisziert
Aspe – sg. Der Nationalpolizei ist in Aspe vergangene Woche ein Schlag gegen illegale Hahnenkämpfe gelungen. 19 Personen wurden festgenommen und 18 Tiere gerettet. Rund 100 Beamte waren im Einsatz, als eine versteckte Kampfarena mit hochwertiger Ausstattung und Platz für 200 Zuschauer gestürmt wurde. Die Anlage befand sich hinter verschlossenen Türen in dem Freizeit- und Gastrolokal Gallera El Chato.
Die Polizisten platzten mitten in einen Hahnenkampf hinein, zu dem 150 Personen aus Spanien und Frankreich gekommen waren. Es ist einer der größten Erfolge, den die Nationalpolizei im Kampf gegen diese illegalen Wettbewerbe vorweisen kann. Sie war den Machenschaften in Aspe auf die Spur gekommen, nachdem sie von den Kollegen der Drogenfahndung einen Tipp bekommen hatte.
Kamm und Sporn amputiert
Die Teilnehmer an den Hahnenkämpfen hatten offenbar hohe Geldbeträge gesetzt auf Wetten, welcher Hahn den Kampf überleben würde. Die Beamten beschlagnahmten 26.000 Euro Bargeld, dazu noch Kokain und Messer.
Den 18 Hähnen, die in Käfigen gehalten wurden, waren zur Vorbereitung auf die Kämpfe die Kämme und Hautlappen unter dem Schnabel amputiert worden. Die Körperteile gelten als empfindlich und gut durchblutet. So sollte verhindert werden, dass Blut dem Hahn die Sicht auf den Gegner nimmt und er durch den Blutverlust geschwächt wird. Mit ihren rasiermesserscharfen Sporen fügen sich die Tiere schwere Verletzungen zu.
Kurz vor der Razzia hatten die Beschuldigten noch versucht, die Tiere, die im Ring gestorben oder so schwer verletzt worden waren, dass sie getötet werden mussten, vor der Polizei zu verstecken. Doch die Beamten folgten den
Blutspuren und fanden die Kadaver in der Arena und in Abfalleimern. Als Kopf der Bande, die die Kämpfe organisierte, gilt der Besitzer des Lokals.
Wie lukrativ diese tierquälerischen Wettbewerbe sein können, zeigt der aufgeflogene Fall in Crevillent vom Juni 2023. Auf einer abgelegenen Finca wurden illegale Hahnenkämpfe organisiert. Die Besitzer nahmen 20 Euro Eintrittsgeld. Bevor die Tiere aufeinander losgelassen wurden, wurden Wetten abgeschlossen, der Mindesteinsatz lag bei 50 Euro pro Kampf. Manche setzten mehr als 1.000 Euro, weil sie davon überzeugt waren, dass einer der Hähne, die zwischen 2.000 und 20.000 Euro wert gewesen sein sollen, sicher gewinnen würde. Bei 50 Kämpfen am Tag können hohe Summen zusammen kommen.
Manche setzten über 1.000 Euro auf einen potenziellen Sieger-Hahn