Im Land der Camper
Boom-Branche: 60 Prozent der ausgestellten Mobile auf Camping-Messe in Torre Pacheco verkauft
Torre Pacheco – sg. Die Camping-Messe Salón del Caravaning y Tiempo Libre del Levante in der Messehalle Ifepa in Torre Pacheco vom 18. bis 21. Januar war ein voller Erfolg. 16.000 Besucher kamen, die meisten nicht nur, um mal zu schauen. Nach Angaben des Veranstalters wurden 60 Prozent der ausgestellten Campingbusse, Wohnmobile, umgebauten Transporter oder Dachzelte für Geländewagen noch in Torre Pacheco verkauft. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Camping-Boom nicht nachlassen will.
Der Caravan-Salon von Torre Pacheco hat sich damit nach nur vier Ausgaben die Position der zweitgrößten Camping-Messe in Spanien gesichert, nach dem Salón Internacional in Barcelona.
Von 35.000 bis 400.000 Euro
50 Unternehmen aus Spanien haben ihre Fahrzeuge und Zubehör ausgestellt, darunter Marken wie Pössl, Volkswagen, Adria, Dethleffs oder Bürstner. Den Besuchern wurden unter anderem umgebaute und maßgeschneiderte Fahrzeuge zu einem Preis von 35.000 bis 45.000 Euro geboten. Eines der teuersten Ausstellungsstücke war für 400.000 Euro zu haben.
Dem jüngsten Bericht der Beobachtungsstelle für Konsumverhalten in Spanien, Observatorio Cetelem, zufolge sind die Zulassungen von gebrauchten Reisemobilen im Jahr 2023 in Spanien mit 18.424 Fahrzeugen um 5,46 Prozent gestiegen. Auch der spanische Verband der Caravaning-Industrie (Aseicar) bestätigt diesen seit Monaten anhaltenden Trend.
Dass der Camping-Boom einfach nicht nachlässt, ist auch an der Küste der Region Murcia zu sehen. Die meisten Campingplätze sind derzeit voll belegt. Einem Bericht der Zeitung „ La Verdad“zufolge verfügt die Region Murcia über insgesamt rund 16.000 Plätze. Nicht genug, wie es scheint. Der Campingplatz Car Área Narejos am Rand von Los Alcázares am Mar Menor hat seine Kapazität gerade erst von 65 auf 185 Plätze erweitert und war gleich wieder ausgebucht. Genauso sieht es im
Camperpark Santiago de la Ribera in San Javier aus. Alle 250 Plätze sind belegt.
Der Sektor wachse, bestätigte der Präsident des Campingverbandes Asociación murciana de Campings und Leiter des Campingplatzes Las Torres in Mazarrón, Alfonso Morenilla. Es gebe einen Markt, um mehr Plätze zu eröffnen. Ab Oktober kämen die Winter-Camper aus Deutschland, den Niederlanden und vermehrt auch aus Frankreich und blieben durchschnittlich zwischen 60 und 90 Tage. Im Sommer seien es spanische Familien auf der Suche nach einem erschwinglichen Urlaub.
Der Camper-Boom im Winter sei auch in den Geschäften und Restaurants spürbar, sagte die Stadträtin für Tourismus in Los Alcázares, María José Díaz (PSOE). In San Javier habe das Rathaus auf die Bedürfnisse der Camper bereits reagiert und in Fahrradwege investiert, sagte die Amtskollegin aus San Javier, Estíbaliz Masegosa (PP). Camper würden dazu beitragen, die viel beschworene Saisonabhängigkeit an der Küste zu überwinden.
Es gibt einen Markt, um mehr Campingplätze zu eröffnen