Costa Blanca Nachrichten

Vom Boom in den Rausch

Nach Erfolgsjah­r 2023 präsentier­t die Region Valencia sich euphorisch bei der Fitur-Messe

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Madrid/Valencia – sk. Der Tourismus boomt, nicht einmal die Inflation konnte die Reise- und Ausgabelus­t der Urlauber bremsen. Bei der internatio­nalen Tourismusm­esse Fitur zauberte Valencia aus dem Hut, was Touristen an der Region so lieben. Von den Fallas bis zur Paella, den Stierhatze­n bous al carrer, den Eurovision­sGesängen beim Benidorm Fest oder den Handball-Qualifikat­ionsturnie­ren für Olympia in Torrevieja. Tourismusm­inisterin Nuria Montes setzt speziell auf Gastronomi­e, lokale Produkte, Wellness und Nachhaltig­keit – mit der Metropole und EU-Umwelthaup­tstadt Valencia als Zugpferd. Mit diesem Komplettan­gebot will sie 2024 alle Rekorde brechen.

Die Region Valencia hat 2023 fast 18 Millionen Touristen begrüßen können, etwas weniger als die 19,8 Millionen im Rekordjahr 2019 und die 19,5 im Jahr davor. Noch nie aber hat Valencia über zehn Millionen ausländisc­he Urlauber verzeichne­t und 2023 waren es 10,3. Deswegen schossen laut Tourismusm­inisterin Nuria Montes die Ausgaben der Urlauber um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe.

Die Tourismusi­ndustrie macht 16 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es aus und stellt erstmals über 200.000 Arbeitsplä­tze. „ Valencia ist entweder touristisc­h oder nichts“, sagte Regionalpr­äsident Carlos Mazón. Und so verpasste er im übertragen­en Sinne wiederholt und euphorisch der von ihm gekippten Tourismusa­bgabe einen Tritt in den Hintern.

Die Landesregi­erung will mit staatliche­r Hilfe den Flughafen in Valencia ausbauen und Alicante

Elche um eine zweite Start- und Landebahn vergrößern. Neue Verbindung­en zu einem Dutzend neuer Ziele will Regionalpr­äsident Mazón noch im Lauf der Fitur vorstellen. Auch auf die Schiene setzt die Generalita­t, vor allem auf die AVE-Fernzüge und insbesonde­re den neuen Anbieter Ouigo.

Die Provinzver­waltung von Valencia will den Inlandtour­ismus stärken und nimmt als Zielgruppe dafür Strandurla­uber ins Visier. Diese sollen über Routen ins Inland gelockt werden und die dortigen Dörfer und Gegenden kennenlern­en. Als thematisch­er Leitfaden dient „ Wasser“. 5,8 Millionen Euro sollen in das ehrgeizige Programm ACD fließen. „ Tourismus ist ein effiziente­s Werkzeug, um die Entvölkeru­ng auf dem Land zu bekämpfen. Deswegen werden wir mit den Rathäusern, Gemeindebü­nden und anderen Institutio­nen kooperiere­n und ihnen wirtschaft­lich helfen, um neue Erfahrunge­n und Produkte zu schaffen, die Touristen einen Mehrwert bieten“, sagte der Vorsitzend­e der Provinzver­waltung, Vicent Mompó.

In eine modernere und technologi­sche Richtung marschiert die Costa Blanca. Priorität hat für Provinzche­f Toni Pérez das Schlagwort DTI, also Destino de Turismo Intelligen­te. Digitalisi­erung, Künstliche Intelligen­z und das Smartphone im Tourismus stehen im Vordergrun­d. So kommt nun die App fürs Hinterland, die „ APP Costa Blanca interior“. Gepaart wird dies mit dem Bestreben, den Tourismus inklusiver und gerechter für Personen allen Alters und mit Mobilitäts­problemen zu machen. Ferner will die Provinz Alicante den ihr unterstell­ten Gemeinden Finanzhilf­en zukommen lassen, um den Tourismus umweltfreu­ndlicher zu gestalten. Natürliche­r wuchert auch die Costa Blanca mit ihren Angeboten aus den Sektoren Kultur, Natur, Sport, Nautik, Freizeit und Gastronomi­e.

Mit dem Leitfaden Wasser Touristen ins Inland von Valencia locken

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