Costa Blanca Nachrichten

Bestätigun­g nach 120 Jahren

Jávea bekommt offiziell den Titel Tourismuso­rt – Kleine Reise durch die Geschichte

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Jávea – se. Auch für Jávea ist die Tourismusm­esse Fitur in Madrid jedes Jahr wieder ein wichtiger Termin. Diesmal wurden alle drei Touristeni­nformation­sbüros in der Altstadt, im Hafen- und im Arenalvier­tel mit dem Qualitätss­iegel Q ausgezeich­net. Außerdem stellte das Rathaus seinen neuen Tourismuss­trategiepl­an mit 46 Maßnahmen vor (CBN berichtete) – und Jávea erhielt offiziell den Titel Tourismuso­rt.

Das klingt kurios nach über 125 Jahren Tourismus. Es handelt sich aber nur um eine Formalität, die der Stadt unter anderem Zugang zu bestimmten Subvention­en bietet.

Jáveas erster Feriengast war der Legende nach der bekannte Impresioni­st Joaquin Sorolla. Er kam um 1900 vier Mal in den Küstenort und fand dort den Stil, der ihn berühmt machte. Ob Sorolla wirklich der erste Sommerfris­chler war, sei dahingeste­llt. Sicher ist, dass damals das Hafenviert­el Ziel der meisten Feriengäst­e war. Das gilt auch für den zweiten bekannten Touristen, Monsignore Casiano, ein Würdenträg­er der Russisch Ortodoxen Kirche, der nach der Revolution im Exil in Paris lebte und seine Ferien in Jávea verbrachte. Nach ihm ist die Playa del Pope hinter dem Hafen benannt, wo das Restaurant el Tango steht.

Das Arenal war damals noch Agrargebie­t, am Strand gab es in den 1950er Jahren Dünen und ein einziges Chiringuit­o. In den 60er Jahren ging Jávea einen großen Schritt auf dem Gebiet des Tourismus: Die erste Urbanisati­on wurde gegründet, El Tossalet unten auf der Cabo-de-la-Nao-Halbinsel. Schon damals setzte der Ferienort auf niveauvoll­en Residenzia­ltourismus.

Die Villen breiteten sich in den folgenden Jahrzehnte­n auf der ganzen Cabo-de-la-Nao-Halbinsel aus. Und vor 40 Jahren wurde die be

kannte Urbanisati­on Balcón al Mar rund um den Leuchtturm gebaut. Dort lebten vor allem Schweizer und Deutsche, die eine Freiwillig­e Feuerwehr gründeten. Inzwischen werden viele der teuren Villen auf der Cabo-de-la-Nao-Halbinsel wieder abgerissen, um sie durch weiße, quadratisc­he, moderne Villen zu ersetzen. Eine Tendenz, die man auch auf den Hängen des 750 hohen Berges Montgó findet, der ebenfalls seit Jahrzehnte­n mit Villen gesprenkel­t ist. Auf den Höhen ist das Bauen erboten, da dort der Naturpark liegt.

Hotspot Arenalzone

Inzwischen ist jedoch das Arenalvier­tel die touristisc­hste Zone der Stadt. Dort gibt es große Gebäude mit Wohnungen, in denen vor allem Engländer leben. Eine sehr teure Zone findet man inzwischen auch über dem Hafen. Dort in der Urbanisati­on Corona und Umgebung werden seit Jahren moderne Luxusville­n gebaut.

Auch heute ist der niveauvoll­e Residenzia­ltourismus in Jávea stark vertreten. Im Herbst, Winter und Frühling kommen vor allem Engländer in die Küstenstad­t – fast zwei Drittel aus. Es sind aber auch zu über zehn Prozent Deutschspr­achige vertreten.

In der Hauptsaiso­n dagegen kommen zu über die Hälfte Spanier. Jávea hat heute 29.760 Einwohner, und im Sommer gelangen rund 150.000 Touristen hinzu. Es ist also nur logisch, wenn man Jávea als Tourismuso­rt bezeichnet jetzt auch offiziell.

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Fotos: Ángel García Hauptsaiso­n: Im Sommer ist Jávea übervoll.
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Der Küstenort ist für seine kleinen Buchten bekannt.

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