Dank Ananas-Strunk länger haltbar
Uni Alicante entwickelt antioxidatives Material für Fleischverpackungen
San Vicente del Raspeig – ann. Der harte Strunk der Ananas wird bei ihrer Verarbeitung normalerweise herausgeschnitten und weggeworfen, an Tiere verfüttert oder zur Energieerzeugung verbrannt. Forscher der Uni Alicante (UA) haben stattdessen aus dem Ananas-Herz ein neuartiges Material entwickelt, das es erlaubt, Fleischprodukte länger haltbar zu machen. Im Rahmen des Projekts Valpipack machten sie daraus eine antioxidative Verpackung, welche die Haltbarkeit um 15 Prozent steigert.
„ Von allen Ananas, die in die EU importiert werden, geht etwa die Hälfte in den Verkauf, die andere Hälfte wird weiterverarbeitet“, sagt Ana Beltrán, Leiterin der
Forschungsgruppe in der Abteilung für Analytische Chemie und Lebensmittelwissenschaften. Bei der Verarbeitung von Ananas fielen im Jahr rund 435.000 Tonnen
Abfall an. „ Diese Nebenprodukte stellen eine potenzielle Quelle von wertvollen Substanzen dar, der Ananas-Strunk etwa besitzt eine sehr interessante Komposition aus antioxidativen Eigenschaften“, erklärt Beltrán. Dank der Extraktion dieser bioaktiven Substanzen und ihrer Anwendung auf einer Polymermatrix, haben die Forscher deren antioxidativen Effekt bei Produkten wie Hackfleisch validiert. Dieser bleibe im Gegensatz zu herkömmlichen Verpackungen auch nach dem Öffnen erhalten.
Derzeit testet Valpipack den Prototyp der Verpackung an verschiedenen Lebensmittelprodukten wie Hamburger-Pattys oder Schinken in Scheiben und hofft, dass die Ananas-Verpackung „ eine neue Lösung für die Fleischindustrie ist und einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und gegen Lebensmittelverschwendung leisten kann“.