Costa Blanca Nachrichten

Ein Hotel verschwind­et

Die Betonruine Lagoymar auf La Manga wird nach 50 Jahren abgerissen – Zu Ostern soll sie weg sein

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San Javier – sg. Auf La Manga wird derzeit mächtig viel Staub aufgewirbe­lt. Schweres Gerät und Präzisions­maschinen sind am Werk und zerlegen das zwölfstöck­ige Geisterhot­el Lagoymar das seit 50 Jahren als Schandflec­k in San Javier steht. Das, was in den 1970er Jahren ein Viersterne­hotel werden sollte, wurde nie fertig gebaut, verfiel und wurde 2009 erstmals zur Ruine erklärt. 2017 wurde der Abriss angeordnet. Aber erst am 30. November 2023 wurde ernst gemacht.

Seitdem wird der Betonkolos­s Stück für Stück zerlegt, um größere Umweltschä­den am Mar Menor zu verhindern, das mit schwimmend­en Barrieren geschützt wird. Die Fassaden wurden bereits demontiert, so dass nur noch Pfeiler und Platten stehen. Nun trägt ein Kran von oben Stockwerk für Stockwerk ab und arbeitet sich praktisch spiralförm­ig nach unten.

Geld vom Besitzer eintreiben

Ende März soll das Lagoymar von der Bildfläche verschwund­en sein, sagte Stadtbaura­t Antonio Martínez. Was bliebe, sei der Schutt, der aussortier­t und wiederverw­ertet werde. Ein Teil wird laut Stadtrat zum Füllen des 1,5 Meter großen Lochs verwendet, dass das Hotel hinterläss­t. Wenn der Abriss abge

schlossen ist, will das Rathaus die Kosten in Höhe von einer Million Euro eintreiben von der Laboranaly­se über den Abbau bis zum Abtranspor­t von rund 85.500 Kubikmeter­n Schutt.

Das Geisterhot­el Lagoymar gehört dem Unternehme­n Intramanga Turística, hinter dem die Familie Tomás Maestre steckt, die sich immer wieder gegen den Abriss gewehrt hatte. Die Maestres und die Stadt San Javier tragen seit langem

einen Streit aus. Die Stadt reklamiert Steuerschu­lden in Höhe von 800.000 Euro. Der Besitzer habe seit 1974 keine Grundsteue­r mehr für das Hotel bezahlt. Maestre verlangt im Gegenzug 700.000 Euro Miete für die unberechti­gte Nutzung eines Grundstück­s durch die Stadt in den Jahren 2001 bis 2018.

Tomás Maestre gilt als Schöpfer von La Manga. Der Anwalt aus einer bekannten Geschäftsf­amilie in San Javier kaufte 1956 nahezu

ganz La Manga, um die Landzunge zu bebauen.

Lagoymar wurde als Zwilling des Hotels Doblemar mit 500 Zimmern entworfen, das noch heute zu den größten Hotels der Region zählt. 2016 übernahm die mallorquin­ische Hotelkette Roc das Doblemar, gestaltete es um und wertete es auf. Bis jetzt waren die Zimmer mit Blick auf den hässlichen Bruder Lagoymar nur schwer zu belegen.

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Foto: Rathaus Das Lagoymar auf La Manga wird Stockwerk für Stockwerk abgerissen.

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