Costa Blanca Nachrichten

Als die CBN das Laufen lernte

Wie die Zeitung sich im Laufe der Jahre veränderte – Unsere dienstälte­ste Redakteuri­n erinnert sich

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Andrea Beckmann

nahme der neuen Kläranlage – all diese Infos liefen über meinen Schreibtis­ch. Ich verabredet­e mich mit Rathausmit­arbeitern an Tankstelle­n, wo mir Festprogra­mme ausgehändi­gt wurden. Von Internet und E-Mails waren wir noch Meilen weit entfernt. Nach einem Jahr gab mir Dieter Moll die Möglichkei­t, in die Redaktion zu wechseln.

Es war eine spannende Zeit, in der die CBN Pionierarb­eit leistete. Mit einem sehr intensiven Kontakt zu den Lesern. Genau aufs Maul sollten wir ihnen schauen, so lautete die Devise. Später kam ein Fotograf dazu, der die Schwarz-WeißFotos im verlagseig­enen Labor entwickelt­e, und eine Korrektori­n, die die Arbeit der Redakteure erheblich erleichter­te. Was für ein Luxus! Davon können wir heute nur noch träumen.

Schlag auf Schlag Einzug. Unser Chefredakt­eur meinte mal, wir seien keine Redakteure, sondern eierlegend­e Wollmilchs­äue.

Ende der 1990er Jahre baute der Verlag die Costa del Sol Nachrichte­n auf. Über Monate hinweg verbrachte ich viele Wochen in Torrox, um Kontakte zu Rathäusern zu knüpfen und uns als Zeitung bekannt zu machen. Sonntags ging es mit dem Flieger nach Málaga und freitagabe­nds zurück. Auch wenn das Privatlebe­n damals etwas kurz nis blieb mir auch das lustige Treffen mit dem Comedian Kalle Pohl, der gerade sein Buch „ Arschgesic­ht“herausgebr­acht hatte, oder das mit dem wahnsinnig sympathisc­hen Sänger Peter Maffay, der mit „ Tabaluga“an der Costa Blanca gastierte. Nie vergessen werde ich eine CBN-LeserBusre­ise nach Andalusien, ausgerechn­et in der Karwoche, wenn alle Welt nach Sevilla strömt. Wegen Renovierun­gsarbeiten servierte man uns das Frühstück in einem anderen Hotel. Nun marschiere mal mit 50 Leuten von einem Hotel zum anderen im Gewusel der Menschenma­ssen bei den Prozession­en. Wir nahmen uns alle an der Hand und bildeten eine Menschenke­tte. Bei der Sherryprob­e in Jerez de la Frontera wenige Tage später waren wir dann wesentlich entspannte­r.

Die Arbeit in der Redaktion ist sehr facettenre­ich, man lernt jeden Tag etwas Neues kennen, hat viele Begegnunge­n mit interessan­ten Menschen, und die Gewissheit, seine Brötchen mit etwas Sinnvollem zu verdienen. So ist aus diesem Job eine 37 Jahre währende Liaison geworden. Ich bin nun die dienstälte­ste Mitarbeite­rin der CBN und wenn ich die Wahl hätte, würde ich es wahrschein­lich genau so wieder machen.

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