Die CBN probt den Aufstand
Die CBN und „Stop LRAU – Über den Kampf der Residenten gegen die Baupolitik
Thomas Liebelt
war. Überhaupt war die CBN damals die erste Zeitung in Spanien, die diesen staatlich sanktionierten Landraub öffentlich machte. Diese Vorgänge sollten den Glauben ausländischer Residenten an die hiesige Rechtsstaatlichkeit nachhaltig erschüttern.
Erschließungsplan (PAI) für nicht selten hunderte von Häusern mit Straßen, Kanalisation, Straßenbeleuchtung, etc. Alles ohne Rücksicht auf bestehendes Eigentum.
Obendrein sollen die Eigentümer einen Teil ihres Grundstücks unentgeltlich abtreten für angeblich eine breite Öffentlichkeitsarbeit. Nun war LRAU ein Thema auch in der spanischen Presse. Die PP-Regierung geriet unter Druck, die Angelegenheit begann zu einem Imageschaden für Valencia zu werden. Unzählige Autos an der Costa Blanca trugen den Aufkleber „ Stop LRAU“auf der Heckscheibe. Der britische Botschafter mischte sich medienwirksam ein. Dann gelang es AUN, ein breites Bündnis aus gleichgesinnten Gruppen aus der ganzen Region auf die Beine zu stellen und in deren Namen eine Petition beim Europa-Parlament einzureichen. Mit Erfolg. Ein Jahr später schickte das EuropaParlament eine Delegation auf die Reise, die sich an der Costa Blanca über LRAU informierte.
Deren Urteil war verheerend. Die Regierung in Valencia beugte sich dem Druck und verabschiedete 2005 ein neues Erschließungsgesetz. Jedoch erst das Platzen der Immobilienblase 2008 bereitete dem Erschließungsspuk ein Ende. Aber das Beispiel Llíber zeigt, dass auch 20 Jahre nach LRAU mit Überraschungen zu rechnen ist. Charles Svoboda hatte in Gesprächen über seinen Kampf gegen LRAU immer wieder gerne Mahatma Gandhi zitiert: „ Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“