Vor allem Flaschen für Wasser, Cola und Co.
Universitäten und Umweltkollektive warnen vor Flut an Alltagsabfällen an der Costa Blanca
Rojales – sw. Die Plastikplage an Galiciens Küste lenkt den Blick in andere betroffene Zonen, so die Costa Blanca. Hier machen nun die Universitäten Alicante (UA) und Elche (UMH) sowie mehrere Umweltkollektive wie die Freunde der Feuchtgebiete im Süden, Ahsa, oder Ecologistas en Acción auf die schwere Umweltverschmutzung aufmerksam, in besonderem Maße rund um die Mündung des Segura.
100 Tonnen Müll im Jahr sammelt allein das Wasserwirtschaftsamt CHS im Fluss ein, der quer durch Murcia und die Vega Baja, auch mittels zahlreicher Seitenkanäle zur Feldbewässerung, Mengen weggeschmissener oder weggewehter Reste in Richtung Meer transportiert. Das Gros dieser Abfälle stamme mitnichten von Unternehmen oder aus der Landwirtschaft, sondern, wie UMH-Studien zeigen, aus dem Hausgebrauch.
Insbesondere Wasser oder Colaund-Co.-Flaschen vermüllten die Zonen des Segura. Erst dahinter folgten Behälter mit Spül-, Waschmitteln und dergleichen. All dieses Makroplastik wird aber dauerhaft zu Mikroplastik. Und von diesem sei die Küste schon jetzt auf erschreckende Weise voll. 15 solche Teilchen lägen bereits pro Kubikmeter herum, errechnete UA. Auf einem konventionellem Strand der Costa Blanca lägen demnach bis zu 1,8 Millionen Mikroplastikstücke.
Ufer aufräumen am Sonntag
Die Folgen für die Gesundheit von Flora und Fauna, letztlich aber auch des Menschen, sind verheerend. Insofern, müsse der Konsum schon im Alltag verändert werden, fordert Ahsa. Ein dringend nötiger Anreiz sei das Flaschenpfand, gegen das sich aber große Unternehmen in Spanien sträubten. Schadensbegrenzung betreibt man indes durch das Aufräumen. Zu einem solchen lädt der Ort Rojales am Sonntag, 18. Februar am Flussufer ein. Start um 10 Uhr, Platz Recinto Ferial. Arbeitsutensilien und Häppchen werden gestellt.