Hier wird nicht gerast
Verkehrsregeln für Boote und Jetskis auf dem Mar Menor
Cartagena – sg. Auf dem Mar Menor herrschen neue Verkehrsregeln. Ein Erlass, den das Verkehrsministerium kürzlich verabschiedet hat, legt fest, was auf der schwer belasteten Salzlagune erlaubt ist und was nicht. Alle Aktivitäten, die das Mar Menor gefährden oder schädigen könnten, sind verboten oder begrenzt. Und das bedeutet Einschränkungen für die Schifffahrt und den Wassersport.
Neben Schiffen sind auch Sportboote, private Jachten und Jetskis betroffenen. Der Erlass schreibt unter anderem Geschwindigkeitsbegrenzugen vor. In Häfen und Ankergebieten herrscht ein Limit von drei Knoten (5,5 Stundenkilometer). In Zonen mit einer Wassertiefe von weniger als vier Metern darf nicht schneller als fünf Knoten (neun km/h) gefahren werden.
Strenge Regeln bei Ankern
Für den Rest des Mar Menor gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten (37 km/h). Alle Schiffe mit einer Leistung von mehr als 130 kW (177 PS) sowie Sportboote und Jetskis, die nach 2006 gebaut wurden, unterliegen Abgasund Lärmbegrenzungen.
Besonders streng ist das Ankern geregelt. Die Verbotsliste ist lang und schließt Schutzgebiete mit Seegraswiesen und felsigen Untergründen ein sowie Gegenden, in denen die vom Aussterben bedrohte Große Steckmuschel angesiedelt ist. Verboten ist das Ankern auch in Vogelschutzgebieten, in militärisch genutzten Zonen und in Bereichen, die das Kapitänsamt jeweils festlegt.
Bereits seit September 2023 ist das Ankern in vier Gebieten zum Schutz der Steckmuschel untersagt, dabei handelt es sich um die Inseln Perdiguera, Baron, Punta del Galán-Pedruchillo und Matas Gordas. Die Landesregierung von
Murcia hatte die Maßnahme beantragt, nachdem sich Badegäste und Umweltschützer in den vergangenen Sommern über massenhaft Party-Boote und Saufgelage auf dem Mar Menor beschwert hatten.
Ob auch ökologische Anker von dem Verbot betroffen sind, ist noch nicht geklärt. Die Landesregierung hat vor, solche Ankerbereiche mit insgesamt 77 Bojen, an denen Boote festmachen können, vor den Inseln Perdiguera und Baron einzurichten.