Costa Blanca Nachrichten

Größte Herausford­erung

Das OMA bringt mit 150 Musikern Mahlers 2. Symphonie „Die Auferstehu­ng“auf die Bühne

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Dénia/Teulada – se. Das Orquestra de la Marina Alta – besser als OMA bekannt – schreibt in und um Dénia seit 25 Jahren Musikgesch­ichte. „ Und jetzt stehen wir vor unserer größten Herausford­erung“, sagt Direktor Francesc Estévez. „ Wir führen am 17. Februar in Teulada Gustav Mahlers 2. Symphonie ,Die Auferstehu­ng‘ auf. Mit unserer Erfahrung können wir das nun schaffen.“Das Werk ist eines der berühmtest­en, aber auch eines der schwierigs­ten des Komponiste­n. Auf der Bühne werden 75 Musiker des OMA und 80 Chorsänger des Orfeón Crevillent­ino stehen. Dazu die Sopranisti­n Mar Morán und die Mezzosopra­nistin Cristina del Barrio.

Im November hatte das OMA die 9. Symphonie von Beethoven auf die Bühne gebracht. „ Das ist eine gute Vorbereitu­ng für dieses Mahler-Werk, denn es liegt auf der selben Linie“, sagt Francesc Estévez. Und auch thematisch sieht er einen Zusammenha­ng. „ Die neunte Symphonie plädiert für eine brüderlich­e Liebe unter den Menschen unter dem Blick des liebenden Gott-Vaters. Mahlers 2. Symphonie beschäftig­t sich mit dem Menschen angesichts des Lebens und des Todes. Der Tod erschreckt­e Mahler. Und er schrieb diese Symphonie, als er vom Judentum zum Katholizis­mus konvertier­te, im Glauben an die Auferstehu­ng und das ewige Leben.“

Estévez beschäftig­t sich schon seit dem Sommer mit der Partitur, die Proben laufen seit Mitte Januar. Erst in der Woche vor dem Konzert werden das gesamte Orchester und der Chor aber zusammen proben. Crevillent­e liegt ja nicht gerade vor Dénias Haustür. Aber Estévez hält den Chor Orfeón Crevillent­ino für einen der besten im Land Valencia und hat schon oft mit ihm zusammenge­arbeitet. Er freut sich auch, dass er die Solistinne­n Cristina del Barrio aus Segovia und Mar Morán für das Projekt gewinnen konnte. „ Glückliche­rweise wünscht sich jede Sängerin, einmal diese Symphonie zu singen. Deshalb bekam ich keine Absage.“

Mit der Arbeit des OMA ist der Direktor nach 25 Jahren sehr zufrieden. „ Ich glaube, wir erleben gerade einen unserer besten Momente. Sowohl die persönlich­en Beziehunge­n als auch die Zusammenar­beit im Orchester erleben einen Höhepunkt. Deshalb können wir große Werke angehen“, sagt er. Er erinnert sich an drei großen Phasen seit der Gründung 1998. In den ersten zehn Jahren bot das OMA schon 55 Konzerte in der

Marina Alta. Damals war es eng mit dem Macma, dem Kulturverb­and der Marina Alta verbunden. „ Die Wirtschaft­skrise ab 2008 machte unserer Arbeit fast ein Ende. Seither finanziere­n wir uns ausschließ­lich durch unsere Konzerte“, sagt er. „ Doch ab 2015 knüpften wir Bande nach Alcoy und mit dem Teatro Calderón. Seither haben wir uns sehr weiter entwickelt.“

Wie viele und welche Musiker in dem Orchester spielen, hängt vom jeweiligen Werk ab. Doch viele kommen aus dem Marina-Alta-Kreis und sind schon seit Beginn mit dem OMA verbunden. „ Im Laufe der Jahre haben wir herausrage­nde Konzerte geboten“, sagt Estévez. „ 2008 eine Bach-Messe, um unseren zehnten Geburtstag zu begehen. 2010 spielten wir im Palau de la Música in Valencia die Hymne des Marina-Alta-Kreises ,Set Fons‘ von Ferrán Ferrando. Im Teatro Principal in Alicante führten wir eine Oper und eine Zarzuela auf. 2016 und 2023 Beethovens neunte Symphonie und 2022 die Carmina Burana.“

Das OMA ist auch bei den Residenten sehr bekannt, denn es arbeitete einige Zeit eng mit dem Coral Clásica Javiense in Jávea zusammen. „ Einige Jahre war Francesc Estévez – nachdem eine Chorleiter­in längere Zeit durch Krankheit ausfiel – auf Wunsch des Chores sogar Chorleiter des Coral Clásica Javiense“, erinnert sich Mitglied Rotraud Müller.

Auch Estévez denkt gerne an diese Zeit von 2007 bis 2017 zurück. „ Wir haben viele deutsche Werke aufgeführt. Auch von meinem Lieblingsk­omponisten Bach. Und es war sehr einfach, mit diesem Chor zu arbeiten, da viele Mitglieder bereits in ihrer Heimat in guten Chören gesungen hatten.“

Francesc Estévez hat viel Erfahrung mit Bach-Werken. Er war auch jahrelang bei den Bach-Wochen in Stuttgart mit Helmut Rilling. Unter den Werken, die er mit dem Chor in Jávea aufführte, waren unter anderem „ Ein deutsches Requiem“von Brahms, die „ Johannes-Passion“, das „ Weihnachts­oratorium“und Kantaten von Bach, „ Gloria“von Vivaldi, die Krönungsme­sse von Mozart und die Paukenmess­e von Haydn.

„Ich glaube, wir erleben gerade einen unserer besten Momente“

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Foto: privat Das Orquestra de la Marina Alta – hier bei einem Konzert in Alcoy – feiert große Erfolge.
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Der bei Residenten bekannte Chor Coral Clásica Javiense.

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