Dürftig und nicht effizient
Keine guten Noten: Öffentlicher Transport fällt bei Befragung durch
Dénia – ab. Am 10. Februar jährte sich zum 50. Mal der Tag, an dem Dénia und der Landkreis Marina Alta von der Bahnlinie abgeschnitten wurden, die bis dahin den Küstenort mit Carcaixent (Valencia) verband. Damals lautete das Versprechen der Politik, Dénia werde schon bald eine Anbindung an Gandía bekommen. Doch darauf warten die Bewohner der Marina Alta auch heute noch. Eine Forschungsarbeit der Schüler der Sekundarschule Historiador Chabàs in Dénia zeigt, wie es um die Situation des öffentlichen Verkehrs in der Region bestellt ist. Für die Diagnose führten die Jugendlichen Befragungen unter der Bevölkerung durch.
„ Wir haben uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und der Art und Weise, wie sich die Bevölkerung der Marina Alta fortbewegt, befasst“, erklärt Arnau Ballester, einer der Autoren der Studie. „ Dabei haben wir einen der Schwerpunkte darauf gelegt, herauszufinden, wie Menschen zu medizinischen Einrichtungen gelangen, was gerade für ältere Menschen, die in abgelegeneren Orten wohnen, eine große Herausforderung ist.“
468 Personen wurden von den Schülern befragt. Die Erkenntnis der Studie überrascht wohl niemanden. Sie belegt, dass der öffentliche Transport in der Marina Alta „ dürftig und nicht effizient“ist. 68,8 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es Aufgabe der Rathäuser der Marina Alta sei, für bessere Verhältnisse im Bus- und Schienenverkehr der Region zu sorgen.
Sonderbusse erwünscht
67,5 Prozent der Teilnehmer gaben an, für Fahrten von A nach B auf ihren Pkw angewiesen zu sein. 10,9 Prozent nannten den Bus als Fortbewegungsmittel, 10,3 Prozent die Tram, die zwischen Dénia und Alicante verkehrt. 3,4 Prozent der Befragten gaben an, für viele Fahrten das Fahrrad zu benutzen, 7,5 Prozent steigen auf ein Moped auf, und 0,4 Prozent nehmen sich zum Zurücklegen weiterer Strecken ein Taxi.
Eine der Fragen der Umfrage lautete: „ Glauben Sie, dass mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen würden, wenn es denn mehr Möglichkeiten gäbe?“Darauf antworteten 89,5 Prozent der Befragten mit „ ja“.
Viele wissen um die Problematik, auf schnellem Weg etwa in das Kreiskrankenhaus nach Dénia oder ins Gesundheitszentrum zu gelangen. Dies gilt auch für Einwohner der Kreisstadt, die nicht über ein Fahrzeug verfügen. Zu diesem Punkt erklärten 74,1 Prozent der Befragten, dass sie es begrüßen würden, wenn medizinische Einrichtungen in dringenden Fällen kostenlose Transporte zur Verfügung stellten. 56 Prozent der Teilnehmer wünschten sich, dass Kommunen bei Festen und besonderen Veranstaltungen Sonderbusse einsetzen würden.