Im Hotel der Zukunft
Erstes intelligentes Zimmer Spaniens in Benidorm vorgestellt – Viel Technik für den Gast
Benidorm – fin. Schlüssel, also wirklich echte Schlüssel aus Metall, um Zimmertüren zu öffnen, gibt es längst höchstens noch in kleinen, nostalgischen Pensionen. Längst haben die großen Hotels auf Plastikkarten umgestellt – und das war bei weitem nicht der letzte Schritt in Richtung Modernisierung und Digitalisierung. Das valencianische Institut für Tourismus-Technologie (Invattur) hat jetzt zusammen mit dem Institut für Hotel-Technologie (ITH) das erste intelligente Hotelzimmer Spaniens vorgestellt – natürlich in Benidorm.
Die Wahl für das Pilotprojekt fiel auf das Hotel RH Corona del Mar in zweiter Linie am PonienteStrand. Den Machern zufolge geht es darum, „ das Urlaubserlebnis der Gäste über einen differenzierten und spezialisierten Service zu verbessern“, während gleichzeitig die Arbeitsbedingungen des Hotelpersonals optimiert würden.
In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass der Gast die Beleuchtung im Zimmer per Sprachsteuerung regulieren kann. Gleichzeitig ist die Beleuchtung an das Alarm-System des Hotels angeschlossen, um bei einem Notfall mit Lichtzeichen auf diesen aufmerksam zu machen. An den Fenstern muss der Urlauber nicht mehr an den Vorhängen ziehen, wenn er es dunkel haben möchte: Das Zimmer verfügt über „ digitale Jalousien“. Ein Großteil der Möbel kommt aus dem 3D-Drucker, Wand, Beschriftungen im Zimmer und Dekoartikel wurden aus recycelten Materialien wie Kaffeesatz oder Muschelschalen gefertigt.
Dazu kommen Touchscreens, ein virtueller Concierge oder
Equipment für Videokonferenzen, die dem Gast zur Verfügung stehen. 20 Technologie-Unternehmen waren an der Entwicklung des intelligenten Hotelzimmers beteiligt, darunter Experten für Künstliche Intelligenz (KI), Roboter, 3DDruck, ergonomisches Mobiliar, Beleuchtungssysteme oder Cybersicherheit.
Weder futuristisch noch galaktisch, sondern bequem
Bei der Vorstellung des Zimmers am Montag meinte Valencias Landes-Tourismusministerin Nuria Montes, das Projekt sei ein „ erster Schritt hin zu einer brillanten Zukunft hinsichtlich Nachhaltigkeit und Gastfreundschaft“. Sie glaubt, dass Zimmer dieser Art Schule machen werden und „ die Zukunft des spanischen und des internationalen Tourismus“sind. Denn: Das erste intelligente Hotelzimmer habe wenig gemeinsam mit einer „ futuristischen oder galaktischen Vorstellung von der Zukunft. Stattdessen handelt es sich um ein Zimmer, das sich nach den Bedürfnissen der Gäste richtet“.
Dass Technologie dieser Art in Hotels schon bald Standard sein wird, davon sind die Macher überzeugt. Interessenten für ähnliche Modelle gäbe es bereits, hieß es am Montag. Im Schnitt wird ein Hotelzimmer alle sieben bis zehn Jahre komplett renoviert. „ Diese Art von Technologie wird also schon in Kürze in weiteren Zimmern einziehen“, schloss Montes. Was die Aufrüstung eines Hotelzimmers mit der Technik kostet, wurde allerdings nicht verraten.