Torrevieja hat, woran es mangelt
Ministerpräsident Sánchez besucht Entsalzungsanlage: Kampf gegen Dürre hat oberste Priorität
Torrevieja – sg. Die Lage ist ernst. Das Land trocknet aus, Katalonien und Andalusien geht bereits das Wasser aus. Die Bekämpfung der Dürre habe oberste Priorität, sagte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez bei seinem Besuch der Entsalzungsanlage in Torrevieja am Mittwoch, 14. Februar. Erst kürzlich hat der Ministerrat beschlossen, die Produktionskapazität der Anlage in der Salinenstadt – die größte Europas – um 50 Prozent zu erhöhen, von derzeit 80 auf 120 Kubikhektometer pro Jahr.
Der Ausbau für 108 Millionen Euro ist bereits ausgeschrieben. Sechs Unternehmen haben sich beworben, darunter Acciona, das die Anlage derzeit betreibt.
Vier Cent pro Kubikmeter
Pedro Sánchez kündigte bei einem Rundgang durch die Entsalzungsanlage an, dass der Ausbau mit Photovoltaikanlagen einhergehe, um den Preis für entsalztes Wasser zu senken. Sánchez nannte einen Preis von etwa vier Cent pro Kubikmeter.
Wo die Solaranlagen errichtet werden sollen, ist noch nicht geklärt. Möglichkeiten sind, die Sonnenkollektoren auf der Wasseroberfläche des Stausees La Pedrera zu installieren oder über den offenen Kanälen des Tajo-Segura
Aquädukts, in dem Wasser vom Fluss Tajo in den Fluss Segura geleitet wird.
Derzeit ist die gesamte Wassermenge aus der Entsalzungsanlage von Torrevieja für die Landwirtschaft bestimmt. Allein 80 Prozent gehen an die Bewässerungsgemeinschaft in der Region Murcia. Den größten Teil davon nimmt das Campo de Cartagena am Mar Menor in Anspruch. Die restlichen 20 Prozent teilen sich die Vega Baja und Elche.
Die Dürre sei eine der schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels, sagte Sánchez und kündigte eine „ historische Investition“zur Linderung der Folgen an.
Von 2022 bis 2027 sollen rund fünf Milliarden Euro in die Modernisierung der Bewässerungssyste
me gesteckt werden. Spanien sei europäischer Spitzenreiter in der Wasserentsalzung mit einer Tagesproduktion von fast fünf Millionen Kubikmetern, so Sánchez. Die Dürre sei ein globales Problem und erfordere die Solidarität zwischen den Regionen.
Der Blitzbesuch von Sánchez fand mitten in den Protesten der Bauern gegen hohe Wasser-, Sprit und Material-Preise statt und wurde deshalb von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet.
Das gesamte Wasser aus Torrevieja ist für die Landwirtschaft bestimmt