Kleines Herz, das Wellen schlägt
Artenvielfalt im Clot de Galvany: Eine bezaubernde, nicht ganz natürliche Naturlandschaft
Elche – sw. Wenn Harmonie ein Ausdruck von Liebe ist, dann ist der Clot de Galvany definitiv ein Ziel rund um den Valentinstag. Denn ein beachtliches Miteinander zeichnet das wundersame Teichgebiet bei Arenales und Gran Alacant aus. Ein Miteinander zwischen all den Arten, die hier nisten und gedeihen. Aber in erster Linie zwischen Natur und Mensch. Ihren bereits 19. Jahrestag beging diese Beziehung kürzlich.
Am 21. Januar 2005 erhielt der grüne Fleck von der Landesregierung den Status Paraje Natural Municipal zugesprochen. Und eine solche „ städtische Naturlandschaft“ist es wahrhaft, das Plätzchen im Tal zwischen den häuserbedeckten Hügeln am Meer. Ein erlösender Meilenstein war vor bald 20 Jahren die Erklärung für das sehr durch Bebauung bedrohte Gebiet. Vor allem machte es den Weg frei für eine Vielzahl an Initiativen und Kooperationen, um den Clot de Galvany zu einem großen grünen Wachstum zu bringen.
Neun Teiche, egal ob es regnet
Zwar ist er unter den Vogelparadiesen des Costa-Blanca-Südens weniger bekannt als Elches El Hondo oder die Salinen in Torrevieja und Santa Pola. Aber immer mehr Respekt von Umweltschützern sichert sich der kleine Clot, allen voran durch seinen Beitrag zum Artenschutz. Besonders gut gelinge ihm die Förderung bedrohter Vögel wie des Kammblässhuhns (spanisch focha moruna)
oder vor allem der Marmelente (cerceta pardilla).
Eine attraktive, da überraschend ruhige Gegend scheinen sie für die gefiederten Bewohner zu sein, die mittlerweile neun Teiche, die 56 Hektar einnehmen, und zwar ganz egal, ob es regnet oder nicht. Das nötige Nass nämlich ist durch ein Abkommen des Rathauses mit dem Wasserwerk garantiert, das recyceltes Wasser in die Vogelsiedlung pumpt. Eine Frucht
dieser Arbeit ist die Artenvielfalt.
40 Vogelarten sind im Clot de Galvany nunmehr heimisch, dazu zahlreiche Amphibien und kleine Säugetiere, über die man sich jeweils in der Umweltaula am Parkeingang (aktuell samstags, sonntags, feiertags, 9 bis 14 Uhr geöffnet) informieren kann. Rund 2.000 einzelne Vögel zählten die ClotAngestellten im Januar, doppelt so viele wie im Sommer. Am häufigsten anzutreffen sei mit 1.063
Exemplaren die Löffelente (pato cuchara). Dahinter folge das Blässhuhn (focha común) mit 326 und der Zwergtaucher (zampullín) mit 141 gezählten Vertretern.
Zwölf Marmelenten flatterten bei der jüngsten Erhebung im Park umher. Vereinzelt wurden auch die schwieriger erfassbaren Nachtreiher (martinete), Zwergadler (águila calzada) und Purpurhühner (calamón) registriert. Eine bedeutende Rolle – das betonen die Führer der jeden Sonntag um 10 Uhr gratis angebotenen Routen – spiele im Gedeihen der Naturlandschaft der positive Einfluss des Menschen.
Am 3. März Saubermachen
Dass der Mensch aber auch anders kann, wird vor Ort ebenfalls offenkundig. Einerseits im Zusammenhang mit der zerstörerischen Bebauung, aber auch in Sachen Krieg, an den Luftschutzbunker auf dem Gelände erinnern. So bietet der Clot de Galvany, etwa dank seiner Aussichtspunkte entlang des Pfades, die Gelegenheit zur Reflexion – und zum Erweitern von Liebeshorizonten über Valentinstage hinaus.
Im Frühling und Winter sind im Clot de Galvany folgende Sonntage jeweils besonderen Anlässen gewidmet (Anmeldung unter clotdegalvany.es). 3. März, Saubermachen in der Natur. 24. März, Tag der Wälder. 23. April, Erde. 28. April, Schmetterlinge. 12. Mai, Zugvögel. 19. Mai, Bienen. 26. Mai, Biodiversität. 2. Juni, Umwelt. 9. Juni, Meere. 16. Juni, Austrockung und Wüstenbildung.