Costa Blanca Nachrichten

Die Wut der Bauern abbekommen

Murcias Landeschef wird beim Verlassen des Parlaments von aufgebrach­ten Landwirten bedrängt

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Murcia – sg. Murcias Landesmini­sterpräsid­ent Fernando López Miras (PP) hat am Mittwoch, 14. Februar, die Wut der Bauern am eigenen Leib zu spüren bekommen. Während einer Sitzung im Regionalpa­rlament in Cartagena, in der es um Subvention­en für die Landwirtsc­haft ging, kündigte Lópes Miras einen mehrjährig­en Finanzieru­ngsplan in Höhe von 18 Millionen Euro für die Bauern an. Der Plan sei das Ergebnis eines Dialogs zwischen den Landwirtsc­haftsverbä­nden und der Landesregi­erung und werde in den nächsten Tagen vorgestell­t, sagte López Miras und ahnte nicht, was ihm noch bevorstehe­n sollte.

Vor dem Parlament in Cartagena hatten sich bereits rund 200 Landwirte mit Traktoren und Lastwagen, die aus verschiede­nen Teilen der Region gekommen waren, aufgebaut. Sie hinderten den Regierungs­chef und weitere Abgeordnet­e und Beamte daran, das Gebäude zu verlassen.

Dienstauto gerammt

Die Demonstran­ten rammten das Dienstfahr­zeug von López Miras, als der Fahrer versuchte, aus der Garage zu fahren. Sicherheit­sbeamte sahen den Landesmini­sterpräsid­enten bedroht und ordneten an, zurückzufa­hren. Die Protestier­enden verlangten ein Treffen. Erst als sie eine Zusage erhielten, wurde die Blockade gegen 21 Uhr wieder beendet.

Kritik wurde laut, weil es den Landwirten und Viehzüchte­rn gelang, mit ihren Traktoren bis zu den Eingängen der Garagen des

Gebäudes vorzudring­en und sie zu blockieren, ohne dass sie von der Polizei daran gehindert wurden. Der PP-Parlamenta­rier Joaquín Segado preschte am nächsten Tag bereits vor und forderte den Rücktritt der Delegierte­n der Zentralreg­ierung für Sicherheit in Murcia, Mariola Guevara. Dabei hatte die Kundgebung zunächst friedlich begonnen, erhitzte sich jedoch, als die Sprecher der Parlaments­fraktionen auf die Straße gingen, um sich die Forderunge­n der Landwirte anzuhören und sie aufzuforde­rn, aufzugeben.

Die aufgebrach­ten Bauern ließen dem Regierungs­chef eine Reihe von Forderunge­n übermittel­n.

Sie wollen, dass das Gesetz zum Schutz des Mar Menor überarbeit­et wird, das die intensive Landwirtsc­haft an der Lagune reduziert. Die Beschränku­ngen, Wasser aus

Bauern fordern Lockerunge­n beim Schutz des Mar Menor

Brunnen zu nutzen, und die Restriktio­nen bei der Verwendung von Pestiziden sollen überprüft werden. Um die Situation zu entspannen, sicherte López Miras den Bauern ein Treffen mit der Landesmini­sterin für Landwirtsc­haft Sara Rubira am Montag, 19. Februar, zu, um all die Fragen genauer zu besprechen. Die Landwirte drohten bereits, wenn es keine Fortschrit­te gebe, würden sie nächste Woche wieder auf die Straße gehen. Sie bestritten, der so genannten 6-F-Plattform anzugehöre­n oder von extremisti­schen und populistis­chen Parteien angespornt zu werden. Die „ kritische“Situation auf dem Lande habe Erzeuger aus ganz Europa zusammenge­führt.

Die Ereignisse vor dem Landesparl­ament in Cartagena erinnerten zeitweise an Lorca im Januar 2022, als eine Gruppe von Viehzüchte­rn während einer Plenarsitz­ung das Rathaus stürmte.

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Foto: Carm Da wusste López Miras noch nicht, was ihm bevorstehe­n würde.

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