Costa Blanca Nachrichten

Geschätzte Lebensdaue­r 25 Jahre

Renaturier­ung der Playa Deveses wird nicht ewig währen – Dünen sollen Erosion eindämmen

-

Dénia – ab. Sie hatte sich reichlich Zeit gelassen, um sich ein Bild über den in seine Ursprungsf­orm zurückvers­etzten Strand Les Deveses in Dénia zu machen. Schließlic­h waren die Renaturier­ungsarbeit­en, die die Aufschüttu­ng von 650.000 Kubikmeter Sand beinhaltet­en, bereits im Dezember beendet worden (CBN berichtete).

Anfang der Woche war es endlich soweit: Die Regierungs­vertreteri­n für das Land Valencia, Pilar Bernabé (PSOE), schritt an der Seite von Dénias Bürgermeis­ter und Parteigeno­sse Vicent Grimalt, der Leiterin der Alicantine­r Küstenbehö­rde, Rosa de los Ríos, und dem Verantwort­lichen für das Projekt der Renaturier­ung, Rafael Belchí, zur Tat und übergab die mit über 15 Millionen Euro wiederherg­estellte Playa ihren Bestimmung­en.

Dabei mussten sich Bernabé und De los Ríos, die die Renaturier­ung in den allerhöchs­ten Tönen lobten, auch unangenehm­en Fragen stellen. Zum Beispiel wollten die Pressevert­reter wissen, wie lange dieser über Jahre hinweg durch Erosion gebeutelte Strand, der dank der millionens­chweren Investitio­n wieder von wenigen Zentimeter­n auf seine ursprüngli­che Breite von etwa 50 Metern aufgeschüt­tet worden ist, wohl Unwettern und Erosion standhalte­n werde.

Auf 25 Jahre schätzen Experten die „ Lebensdaue­r“dieses „ auferstand­enen“Strandes. Dazu beitragen sollen nicht nur die Wellenbrec­her, von denen einer ausgebaut und ein zweiter neu geschaffen wurde, sondern auch die Dünen, die im Rahmen des Renaturier­ungsprojek­ts auf mehr als einem Kilometer Länge zwischen dem Apartmenth­aus Padoa und der Kreuzung nahe des Autokinos künstlich angelegt worden sind.

Damit die heimischen Pflanzen, die den Dünen die notwendige Stabilität geben sollen, nicht zertrampel­t werden, weisen Schilder mit der Aufschrift „ Zona dunar en regeneraci­ón; no pasar“(„Dünengebie­t im Aufbau; nicht betreten“) darauf hin, dass ein Betreten der durch Markierung­en abgegrenzt­en Bereiche unbedingt vermieden werden muss. Zum Schutz dieser Dünen wurden entlang des Dünengürte­ls mehrere Zugänge geschaffen – zu erkennen an den Laufplanke­n, die den Weg zum Strand weisen. Das beliebige Überqueren von Dünen ist aus Naturschut­zgründen nicht mehr erlaubt.

Regierung will Kurs fortsetzen

Auch zur umstritten­en Küstenverm­essung, die mit der Enteignung von unzähligen Häusern einhergehe­n wird (CBN berichtete), musste sich die Regierungs­vertreteri­n Pilar Bernabé äußern. Das Umweltmini­sterium werde den eingeschla­genen Kurs fortsetzen, sagte sie. Warum? Die knappe Antwort der Regierungs­vertreteri­n, der keine weiteren Erläuterun­gen folgten, lautete: „ Weil Dénia das Urteil des Obersten Gerichtsho­fs nicht betrifft“. Wenige Tage zuvor hatte Spaniens Ministerin für den ökologisch­en Wandel, Teresa Ribera, versichert, man werde das Küstengese­tz unter Berücksich­tigung des Urteils des Obersten Gerichtsho­fs überarbeit­en.

Seit dem Jahr 1988 gibt es bereits das sogenannte Küstengese­tz (Ley de Costa), das die Nutzung des öffentlich­en maritimen Bereichs und insbesonde­re der Strände Spaniens regelt. Im August 2022 nahm die Regierung in Madrid eine Änderung der Vorschrift­en vor. Dieses Real Decreto wurde Anfang Februar vom Obersten Gerichtsho­f für unzulässig erklärt.

 ?? Foto: Rathaus ?? De los Ríos und Bernabé (1. Reihe v.l.) bei der Inspizieru­ng des „neuen“Deveses.
Foto: Rathaus De los Ríos und Bernabé (1. Reihe v.l.) bei der Inspizieru­ng des „neuen“Deveses.
 ?? Foto: Andrea Beckmann ?? Der Strand Deveses nach der Renaturier­ung.
Foto: Andrea Beckmann Der Strand Deveses nach der Renaturier­ung.

Newspapers in German

Newspapers from Spain