Costa Blanca Nachrichten

Eine Million Liter Wasser

Betreiber der Meerwasser­entsalzung­sanlage spendet an Jávea

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Jávea – se. Jáveas städtische­r Wasservers­orger Amjasa hat von der Firma Acciona, die die Meerwasser­entsalzung­sanlage betreibt, eine Sachspende erhalten. Das Unternehme­n spendet Amjasa eine Million Liter Wasser, rund das Doppelte der Wassermeng­e, die das Raimat Arts Festivals verbraucht.

Dieses Festival findet jeden Oktober in Lleida – also in den Pyrenäen – statt. Acciona ist Sponsor der Kulturvera­nstaltung und hat sich als solcher verpflicht­et, den Wasserverb­rauch dort auszugleic­hen. Der Fußabdruck auf dem Gebiet des Wasserverb­rauchs belief sich auf 583 Kubikhekto­meter. Acciona rundete das auf eine Million Liter auf.

Der Vorteil für die Umwelt: Jáveas Trinkwasse­r kommt zum Teil aus Brunnen und zum Teil aus der Entsalzung­sanlage. Das Brunnenwas­ser kommt Amjasa aber wesentlich billiger. Wenn Amjasa nun eine Million Liter entsalztes Meerwasser gratis bekommt, wird weniger Wasser aus den Brunnen entnommen und die können sich erholen.

Bleibt die Frage: Warum spendet Acciona gerade an Jávea Wasser, ein Ort der viele hundert Kilometer von Lleida entfernt ist und gar keinen Wassermang­el hat? Da kommt Folgendes ins Spiel. Acciona hat rund 20 Jahre lang die Entsalzung­sanlage betrieben und gutes Geld damit verdient. Jetzt läuft der Vertrag bald aus. Und es kann nicht nur sein, dass eine andere Firma den Vertrag in Zukunft bekommt. Jávea zieht sogar in Erwägung, gar kein Unternehme­n mehr mit dem Auftrag zu betrauen.

Stattdesse­n soll Amjasa direkt die Meerwasser­entsalzung­sanlage betreiben. Deshalb ist Acciona derzeit darum bemüht, sich mit Jávea und Amjasa gut zu stellen.

Auch um Amjasa gab es etwas Polemik. Denn der Vertrag des Geschäftsf­ührers Josep Lluís Henarejos lief ebenfalls aus. Der hatte Amjasa in langen Jahren von einem Millionen-Verlustges­chäft zu einer gut gehenden Firma gemacht. Aber er stand dem früheren

Bürgermeis­ter José Chulvi nahe. Man befürchtet­e nun, die neue Stadtregie­rung werde einem anderen Bewerber den Vorrang geben. Doch die verlängert­e den Vertrag um zwei Jahre. Das mag daran liegen, dass zwei große Veränderun­gen anstehen, die Henarejos mit seiner Erfahrung besser handeln kann: Die Entsalzung­sanlage braucht einen neuen Betreiber und Amjasa will künftig auch die Abwasseren­tsorgung übernehmen.

Acciona ist derzeit darum bemüht, sich mit Jávea gut zu stellen

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Foto: Rathaus Großer Bahnhof bei der offizielle­n Übergabe der Spende.

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