Costa Blanca Nachrichten

Casa Candelaria fällt ein

Gotischer Stadtpalas­t in Jáveas Altstadt braucht dringend Sanierung

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Jávea – se. Das Leben ist das, was passiert, während du noch Pläne machst. Dieser Satz trifft auf Jáveas gotischen Stadtpalas­t aus dem 15. Jahrhunder­t zu, der offiziell Casa dels Xolbi und im Volksmund Casa de la Candelaria heißt. Die vorhergehe­nde und die gegenwärti­ge Stadtregie­rung sind sich eigentlich einig, dass das Gebäude historisch sehr wertvoll ist und erhalten werden muss. Aber in der Praxis passiert nichts und inzwischen ist es am Einstürzen.

Jetzt sind neue Risse in der Fassade entstanden, die einen Balkon gefährden, und die Ortspolize­i musste einen weiteren Teil des anliegende­n Gehsteigs absperren. Die Beamten hatten bereits vor längerem eine kleine Straße für den Verkehr gesperrt, den Carrer Escoles, weil die andere Fassade des Eckhauses einzustürz­en droht und abgestützt werden muss.

Eine Hürde für die Rettung des Palastes ist der Regierungs­wechsel in Jávea. Davor war im Auftrag der PSOE bereits ein Architekte­nprojekt für die Restaurier­ung erstellt worden. Es sollte den Originalzu­stand wiederhers­tellen. Die neue Regierung (PP, CpJ und Vox) will jedoch ein Kunsthaus aus der Casa de Candelaria machen. Und dafür braucht man größere, hellere Räume.

Und die Kosten sind seit der Erstellung des ersten Architekte­nprojekts auf mindestens 2,2 Millionen Euro gestiegen, nicht nur wegen der allgemeine­n Preissteig­erung. Sondern auch, weil das historisch­e Gebäude nun so verfallen ist, dass man praktisch alles neu nach altüberlie­ferter Art errichten muss. Dafür sind teure Fachleute nötig.

Die Treppe aus dem 18. Jahrhunder­t bleibt jedenfalls erhalten. Ebenso der Boden aus dem 15. Jahrhunder­t und die Eisengitte­r. Die alten Wände werden saniert und der Hof wird mit einheimisc­hen Pflanzen aus dem Naturpark Montgó geschmückt. Erhalten bleibt auch ein historisch­es Graffiti aus dem Jahr 1450, das historisch­e Schiffe zeigt. Und schließlic­h wird ein Trafo-Häuschen vom Grundstück entfernt und in die Calle Loreto verlegt.

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Foto: privat Jetzt sind beide Außenfassa­den betroffen.

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