Einblicke in die Geschichte von Calp
Im Museo de Historia y Arqueología lernen Besucher die Vergangenheit der Küstenstadt kennen
Calp – ma. Mitten in der romantischen Altstadt von Calp versteckt sich das historische Museum der Stadt. Wer den historischen Ortskern auf der Ruta Turística durchquert, kommt hier auf jeden Fall vorbei. Das Aushängeschild „ Museo Historio Calp“verhindert, dass man das von außen unscheinbare Gebäude übersieht.
Wer den QR-Code am Eingang scannt, erfährt, dass das Gebäude selbst schon eine spannende Geschichte mitbringt. Es ist bekannt unter dem Namen „ Casa de la Senyoreta“und entspricht dem Bau eines städtischen Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert. Innen spiegelt sich der Charme des historischen Gebäudes wieder.
Kommt man während der Öffnungszeiten vorbei, laden die weit geöffneten Türen zu einem Besuch in das kleine Museum ein. Im Inneren erwartet die Besucher eine Reise in die Vergangenheit. Neben zahlreichen Ausstellungsstücken finden sich an jeder Wand Infotafeln, die die Geschichte der Stadt nacherzählen. Die Infotexte sind ausschließlich auf Spanisch verfasst, parallel auf Valencianisch.
Die Ausstellung führt chronologisch durch das Gebäude. Im Erdgeschoss sind Gegenstände aus dem Bronzezeitalter in einer Vitrine ausgestellt. Infotafeln und Bilder beschreiben die ersten menschlichen Spuren in der Region. Die ältesten Funde des Museums stammen aus der Bronzezeit und aus der iberischen Epoche.
Wer keine Lust hat, viele Texte zu lesen, kann es sich gleich einen Raum weiter vor einer Leinwand bequem machen. Dort läuft ein Film über die Geschichte und das Erbe von Calp. Der Film fasst im Wesentlichen die Inhalte der Ausstellung zusammen, ist aber ebenfalls auf Spanisch gestaltet.
Über eine schmale Treppe gelangt man in den ersten Stock. Hier liegt der Fokus auf den Baños de la Reina. Die Römer gründeten auf dem fruchtbaren Gebiet zwischen der Küste und der heutigen Innenstadt von Calp eine Siedlung, deren Spuren noch heute vom Reichtum der Stadt zeugen. Neben alten Krügen und kleinen Gefäßen finden sich hier Münzen und Brettspiele, aber auch die Überreste aus großen Badeanlagen mit Mosaikkunstwerken und eines Vorgängers der Fußbodenheizung.
Im zweiten Stockwerk finden sich Informationen über das Mittelalter und die Neuzeit. Hier wird vor allem ein Blick auf die mittelalterliche Stadt Ifach geworfen, die auf dem Peñón de Ifach gebaut wurde. Eine Nachbildung zeigt, wie die Stadt früher aussah. Sie umfasste eine Fläche von über 40.000 Quadratmetern und war umgeben von hohen Verteidigungsmauern mit einer Gesamtlänge von etwa 800 Metern. Damit war sie lange Zeit wesentlich bedeutender als die kleine Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Altstadt. Die Festung wurde in dem „ Guerra de los Dos Pedros“genannten Krieg zerstört und die Menschen flüchteten sich in eine Siedlung mit etwas Abstand zum Meer.
Auch in den darauffolgenden Jahren musste sich Calp immer wieder gegen Kriege, Piratenangriffe, Hungersnöte und Epidemien beweisen. Heute blickt die Stadt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück, von der man im Museum einen kleinen Einblick gewinnen kann.
Die ältesten Funde im Museum sind über 2.000 Jahre alt