50 Jahre Atomkraftwerk in Águilas
Umweltpreisträger erinnert an erfolgreichen Kampf gegen das Vorhaben, das 1974 scheiterte
Águilas – sg. Wenn das Rathaus von Águilas am 19. Februar 1974 nicht Nein gesagt hätte, würde jetzt seit 50 Jahren ein Atomkraftwerk an dem Küstenstreifen von Marina de Cope stehen, der sich heute für seine Naturbelassenheit rühmt. Wenige Tage später lehnten damals auch die Stadtverwaltungen von Lorca, Mazarrón und Pulpí das Projekt des früheren Stromkonzerns Hidroeléctrica Española ab, aus dem später Iberdrola wurde.
Das Atomkraftwerk sollte das Levante-Gebiet versorgen, vor allem die Metropole Valencia, die Touristenhochburg Alicante und die Industriestadt Cartagena.
Am 19. Februar 1974 sei das Vorhaben endgültig gestoppt worden, sagte der pensionierte Ingenieur, Universitätsprofessor und Umweltpreisträger Pedro Costa aus Águilas. Mit einem Vortrag und der Vorstellung seines Buches „ La saga de Cope: piratas, asaltos y mandobles“(Die Cope-Saga: Piraten, Überfälle und Schwerthiebe) erinnerte er vergangene Woche in Lorca an den Kampf der Umweltschützer gegen das Kernkraftwerk Marina de Cope.
Morata demonstrierte damals mit Umweltschützern, schrieb aufklärende Texte in lokalen Zeitungen und setzte sich mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Fischfang,
Landwirtschaft und Tourismus zusammen. Was ihn glaubwürdig machte, war, dass er selbst als Ingenieur in einem Atomkraftwerk im Baskenland arbeitete und wusste, wovon er redete.
Küste noch immer bedroht
Ein Atomkraftwerk hätte Águilas schweren Schaden zugefügt, sagt Morata heute. Das Wasser der gesamten Bucht wäre zur Kühlung nötig gewesen. Die Umwelt hätte gelitten und der Tourismus hätte sich auch in den angrenzenden Gemeinden nicht entwickeln können.
Heute ist Marina de Cope zwar Teil eines Regionalparks. Doch Morata warnt: Der Park hat noch immer keine Verordnung (Porn), die festlegt, was erlaubt ist und was nicht. Die Küste werde weiterhin bedroht, derzeit zum Beispiel durch intensive Landwirtschaft.