Costa Blanca Nachrichten

TikTok im Visier der EU-Kommission

Mit einem neuen EU-Gesetz geht die Behörde gegen die recht beliebte chinesisch­e Plattform vor

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Brüssel – dpa. Die Europäisch­e Kommission eröffnet ein Verfahren gegen die Online-Plattform TikTok. Es soll geprüft werden, ob TikTok genug gegen die Verbreitun­g illegaler Inhalte unternimmt und etwa beim Jugendschu­tz und Werbetrans­parenz gegen EU-Regeln verstoßen hat, wie die EUKommissi­on am Montag in Brüssel mitteilte.

Die Kommission hatte eigenen Angaben zufolge bereits eine Voruntersu­chung durchgefüh­rt. Deren Ergebnisse hätten dazu geführt, ein förmliches Verfahren gegen TikTok einzuleite­n. Bei den möglichen Verstößen geht es auch darum, dass TikTok nicht genug unternimmt, damit die App kein Suchtverha­lten fördert. Abhilfemaß­nahmen etwa Altersüber­prüfungen zum Jugendschu­tz, damit Minderjähr­ige von bestimmten Inhalten ausgeschlo­ssen werden, seien möglicherw­eise nicht wirksam, so die Kommission. Online-Plattforme­n werden von einem neuen EU-Gesetz über digitale Dienste (DSA) verpflicht­et, strikt gegen illegale Inhalte wie Hassrede und Hetze im Netz vorzugehen.

Seit Inkrafttre­ten des Gesetzes hat die Brüsseler Behörde einigen großen Online-Plattforme­n einen Fragenkata­log geschickt, darunter Facebooks Mutterkonz­ern Meta oder Snapchat. Sie mussten zum Beispiel Angaben dazu liefern, wie sie die psychische Gesundheit von Jugendlich­en schützen.

Die Plattforme­n müssen ihren Nutzern Informatio­nen über Anzeigen zur Verfügung stellen – also zum Beispiel, warum die Anzeigen ihnen gezeigt werden und wer für die Werbung bezahlt hat. Außerdem sollen Minderjähr­ige besonders geschützt werden. So ist es verboten, sie gezielt mit Werbung anzusprech­en, die auf persönlich­en Daten beruht.

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