Ausschreibung muss neu erfolgen
Fehler in den Vertragsbedingungen für Strandreinigung: Algen-Aufbereitungsanlage vergessen
Dénia – ab. Dénias Stadtverwaltung steht vor einem Problem. Die Kommune muss die Vergabe der Strandreinigung, die für insgesamt 11,5 Millionen Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren neu ausgeschrieben worden war, überarbeiten und erneut ausschreiben. Der Grund: Bei den Vertragsbedingungen war dem Rathaus ein Fehler unterlaufen. Nicht aufgeführt war, dass sich das Unternehmen, das den Zuschlag bekommt, neben der Säuberung und der Instandhaltung der Strände auch dazu verpflichten muss, eine Aufbereitungsanlage für Algen zu errichten. Ein nicht unwichtiger Bestandteil der Konzession, der „ vergessen“worden war.
Die Anlage ist im Gebiet Estanyó Nord, in der Calle Llac Maracaibo, vorgesehen und stellt mit 863.513 Euro keine kleine Investition dar. Der Plattform für die Vergabe öffentlicher Aufträge zufolge verstößt dieser „ Vergesslichkeitsfehler“nicht nur gegen das spanische Recht, sondern auch gegen die EU-Richtlinien zur Vergabe öffentlicher Aufträge.
Dénias Stadtverwaltung ist nun dazu gezwungen, den gesamten Prozess der Vertragsausschreibung noch einmal von vorne aufzurollen, sobald die 860.000 Euro teure Algen-Aufbereitungsanlage in die Konzessionsvorgaben aufgenommen worden ist. Da das Vertragsverfahren in einer Plenarsitzung (15. Januar) verabschiedet worden war – PSOE, Compromís und Gent de Dénia stimmten dafür, die Vox dagegen und die PP enthielt sich der Stimme – , muss auch die Annullierung per Plenum erfolgen, damit der Vergabeprozess wieder in die Wege geleitet werden kann.
Um nicht noch mehr kostbare Zeit zu verlieren, soll die Aufhebung unverzüglich per Dekret des Bürgermeisteramts erfolgen, bevor sie im kommenden Plenum auf die Tagesordnung kommt. Die Stadtverwaltung hat es etwas eilig mit der Auftragsvergabe, da es in erster Linie um die Säuberung der Strände geht, und die sollte zu Beginn der kommenden Saison, wenn die Touristen an die Strände strömen, in trockenen Tüchern sein.
Mit der Algenkompostanlage beweist Dénia kein gutes Händchen. Die bisherige Anlage, in der nicht nur Algen, sondern auch Grünmüll verarbeitet wurden, war auf Anordnung der Landesregierung im Frühjahr 2023 geschlossen worden. Laut Rathaus, weil der Betreiber nicht über die notwendigen Genehmigungen verfügt haben soll. Nachdem sich der Grünmüll überall da türmte, wo er nicht hingehörte, und sich die Beschwerden von Berufsgärtnern häuften (CBN berichtete), beauftragte die Kommune provisorisch ein Unternehmen mit der Entsorgung.
Die Mengen an Grünzeug, die das Meer in Dénia ausspuckt, sind beachtlich. So wurden allein im vergangenen Juli 1.220 Tonnen Neptungras und Algen an den Stränden eingesammelt.
Die Anlage soll in der Calle Llac Maracaibo entstehen