La Manga gegen La Azohía
Cartagenas Küste ist geteilt: Im Osten die Touristenrenner, im Westen die Stiefkinder
Cartagena – sg. Cartagena und seine 40 Kilometer lange Küste könnten unterschiedlicher kaum sein. Der östliche Abschnitt ist mit La Manga, Cabo de Palos und dem Mar Menor eine touristische Attraktion und erfährt deshalb wohl auch mehr Zuwendung durch die Behörden. Der Westen mit La Azohía, Isla Plana oder Campillo de Adentro fristet dagegen ein Dasein als Stiefkind. Seit Jahren gibt es dort keine größeren Investitionen mehr, wie die Zeitung „ La Opinión“berichtet.
Bürger, Naturschutzorganisation und oppositionelle Parteien prangern den Zustand an und fordern mehr Engagement. Die Partei Movimiento Ciudadano MC, die sich für Cartagena als eigene Provinz einsetzt, wirft der Stadtregierung aus PP und Vox vor, die Orte an der westlichen Küste zu vernachlässigen, weder grundlegende Instandhaltungsarbeiten an den öffentlichen Straßen durchzuführen, noch den Tourismus zu fördern. Dabei habe die 20 Kilometer lange Küste versteckte Buchten, lange Strände, Wanderwege, Unterkünfte, Campingplätze und archäologische Fundstätten zu bieten.
Höhlen als Touristenattraktion
Konkret schlägt die Bürgerbewegungspartei vor, die Überreste der Baños de La Marrana in Isla Plana instand zu setzen und aufzuwerten. Dabei handelt es sich um warmes
Quellwasser, das nah am Meeresufer aus der Erde sprudelt. Die Thermalbäder wurden bereits von den Römern genutzt und zu Beginn des 18. Jahrhunderts als heilende Quelle wiederentdeckt.
Auf der To-do-Liste von MC stehen auch die Höhlen Cueva del Agua und Cueva La Higuera. Die Unterwasserhöhle Cueva del Agua in Isla Plana gilt als kleines Naturwunder und zieht Abenteurer, Sportler und Touristen an. Die Höhle mit ihrem Labyrinth in einer Tiefe bis 26 Metern, in dem man leicht die Orientierung verlieren kann, ist ebenso magisch wie gefährlich. In den 1990er Jahren kamen zwei Guardia Civiles und zwei Taucher ums Leben, 2010 starb ein weiterer Taucher. MC fordert, die Außenanlagen rund um die Höhle zu säubern und sie wegen ihrer Gefährlichkeit besser abzusichern.
Mit Kanonen und Türmen
Die prähistorische Höhle Cueva La Higuera, die wegen ihrer Felskunst 1998 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, soll für das Publikum geöffnet und eine Touristenattraktion werden so wie das Cabo Tiñoso mit seiner eindrucksvollen Küstenlandschaft und der schlossähnlichen militärischen Anlage mit gewaltigen Geschützen, Kanonen und Türmen. Die Anlage wurde zwischen 1933 und 1936 zum Schutz des Marinestützpunkts von Cartagena gebaut.