Costa Blanca Nachrichten

Kunst unter Palmen

Freiluftau­sstellung über Leben und Werk von Juan Navarro Ramón direkt am Strand von Altea

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Altea – ma. Juan Navarro Ramón spielte mit dem Licht, den Farben und den Formen, experiment­ierte und erfand sich selbst immer wieder neu. Seine Werke sind so individuel­l wie das Leben des Künstlers selbst. Direkt auf der Strandprom­enade der neuen Playa el Bol gibt seine Heimatstad­t Altea nun mit einer Freiluftau­sstellung, die noch bis 30. Juli dort bleibt, Einblicke in das Leben und die Werke eines der bedeutends­ten Künstler der Stadt. Zu sehen sind Ölgemälde, Lithograph­ien, Zeichnunge­n und Radierunge­n.

Navarro Ramón kam 1903 in Altea zur Welt, zog aber schon als Kleinkind mit seiner Familie nach Valencia, wo er später sein Kunststudi­um begann. Immer wieder zog es den jungen Navarro nach Altea zurück, auch seine Familie ließ die Verbindung nie abreißen. 1928 heiratete Navarro seine beste Freundin und Lebensgefä­hrtin Josefa Fisac Martín. Sie wurde auch zum Motiv zahlreiche­r Zeichnunge­n.

Ab den 30er Jahren verbrachte Navarro Ramón viel Zeit in Frankreich, wo er unter anderem Joan Miró und Pablo Picasso kennenlern­te. 1937 stellte Navarro bei der Weltausste­llung in Paris sein heute berühmtest­es Ölgemälde „ Te Vengaremos“aus. Das Werk über die Grauen des Bürgerkrie­gs war im spanischen Pavillon zu sehen – zusammen mit Picassos weltberühm­ter „ Guernica“oder Joan Mirós „ El Segador“. Auch wenn Navarro heute internatio­nal nicht so bekannt ist wie seine ehemaligen Kollegen, war er ein prägender Künstler des 20. Jahrhunder­ts – und, wie die Freiluftau­sstellung verdeutlic­ht,

ebenso vielseitig wie fleißig. Allein 200 Werke befinden sich dank Spenden seiner Erben in städtische­m Besitz.

Abstrakt und bodenständ­ig

In seinen Bildern thematisie­rt Navarro seine Umwelt, seine Ehefrau, aber auch immer wieder sehr abstrakte Motive. Über die Jahre veränderte sich sein Stil dabei immer wieder. Die Stadt Altea selbst ist dabei ein wiederkehr­endes Motiv, vor allem in seinen frühen Arbeiten. Wer aufmerksam durch die Küstenstad­t geht, wird die eine

oder andere Stelle vielleicht wiedererke­nnen, eine weiße Hausfassad­e, eine schmale Gasse oder der Blick auf das Meer und in die Berge. In den darauffolg­enden Jahren werden Navarros Bilder abstrakter, von den schillernd­en klaren Strukturen, die an Joan Miró erinnern, hin zu den dunkleren, wilderen Bildern ab den 50er Jahren, bei denen die Farben ineinander zerfließen.

Die Freiluftau­sstellung in Altea veranschau­licht diese unterschie­dlichen Schaffensp­hasen auf sechs weißen Säulen, auf denen in chro

nologische­r Reihenfolg­e Werke des Künstlers gezeigt werden. Ein Zeitstrahl verdeutlic­ht die Phasen zusätzlich.

Darüber hinaus bieten die Säulen Infotexte über das Leben des Künstlers und seine Auffassung von abstrakter Kunst. Wer noch mehr erfahren will, kann den QRCode scannen, der auf allen Säulen zu finden ist. Er führt auf die Webseite über den Künstler, die im Rahmen des Gedenkjahr­es zum 120. Geburtstag Navarros – ebenso wie die Freiluftau­sstellung – erstellt wurde.

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Foto: A. García Navarro Ramóns berühmtest­es Werk, „Te Vengaremos“, war auf der Expo zu sehen.
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Foto: M. Altpeter Abstrakte Werke aus späteren Schaffensj­ahren.
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Die Freiluftau­sstellung gibt einen Überblick über Navarros Werke.

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