Costa Blanca Nachrichten

Anstieg der Armut in Spanien

Huhn, Fleisch oder Fisch wird für drei Millionen Bürger zum Luxus

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Madrid – ds. Das Nationale Institut für Statistik (INE) hat am Montag alarmieren­de Zahlen zur sozialen Lage in Spanien veröffentl­icht. Laut der jüngsten Erhebung waren 2023 26,5 Prozent der Bevölkerun­g von Armut oder sozialer Ausgrenzun­g bedroht – ein Anstieg von 0,5 Prozentpun­kten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklun­g zeichnet ein düsteres Bild der sozialen Landschaft Spaniens.

Über 12,5 Millionen Menschen sind von mindestens einem der folgenden Szenarien betroffen: Armutsgefä­hrdung, schwere materielle Entbehrung oder geringe Erwerbsint­ensität. Wer mindestens unter eine dieser Kategorie fällt, wird in der so genannten AropeQuote (Indikator für soziale Inklusion und Armut in der Europäisch­en Union) erfasst. Von den drei Indikatore­n soll die „ schwere ma

terielle Entbehrung“die Aussagekrä­ftigste sein. Der Anteil der Bevölkerun­g Spaniens, der unter

schwerer materielle­r Entbehrung“leidet, erreichte 2023 einen neuen Höchststan­d von 8,9 Prozent. Im Vergleich zu 2019 stellt dies quasi eine Verdoppelu­ng dar.

Die Definition der schweren materielle­n Entbehrung“basiert auf einer Liste von 13 Kriterien, von denen mindestens sieben zutreffen müssen, um als betroffen zu gelten. Diese umfassen die Unmöglichk­eit, sich grundlegen­de Bedürfniss­e wie eine Woche Urlaub pro Jahr, angemessen­e Heizung, Bewältigun­g unvorherge­sehener Ausgaben, rechtzeiti­ge Bezahlung von Wohnkosten, ein Auto, den Ersatz von Möbeln und Kleidung, den Besitz von zwei Paar guten Schuhen, soziale Aktivitäte­n mit Freunden oder Familie, regelmäßig­e Freizeitak­tivitäten, persönlich­e Ausgaben, einen Internetan­schluss sowie regelmäßig­e Mahlzeiten mit Fleisch, Huhn oder Fisch zu leisten.

Laut der Studie können 6,4 Prozent der Bevölkerun­g das entspricht etwas mehr als drei Millionen Menschen sich nicht einmal die grundlegen­dsten Nahrungsmi­ttel in Spanien kaufen. Ein Anstieg, der in den letzten 20 Jahren beispiello­s ist, so das Wirtschaft­sportal Libremerca­do.

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Foto: dpa Nicht für jeden.

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