Costa Blanca Nachrichten

Drei neue Luchse für Lorca

Vom Aussterben bedrohte Wildkatze soll im Hochland eine neue Heimat finden

-

Lorca – sg. Der vom Aussterben bedrohte Iberische Luchs soll im Hochland von Lorca eine neue Heimat finden. Jetzt sind erneut drei Exemplare freigelass­en worden. Der Landesmini­sterpräsid­ent von Murcia Fernando López Miras (PP) persönlich öffnete die Tür der Käfige.

Das 8,7 Kilogramm schwere Weibchen Umbría muss sich erst einen Monat lang mit dem Eingewöhnu­ngsgehege zufrieden geben und sich an die Bedingunge­n anpassen. Die beiden Männchen Urko und Uhar, zehn und sieben Kilo schwer, wurden bereits in die Weiten der Sierra entlassen.

Alle Luchse stammen aus der Aufzuchtst­ation El Acebuche in

Huelva. Bis April sollen insgesamt zehn Wildkatzen in Lorca ausgesetzt werden.

Die Region Murcia nimmt an dem Projekt „ Life Lynxconnec­t“zur Erhaltung der bedrohten Art teil. Ziel ist es, dass Projekt mit 15 fortpflanz­ungsfähige­n Weibchen abzuschlie­ßen. López Miras appelliert­e an die Verantwort­ung der Bevölkerun­g. Das Projekt könne nur ein Erfolg werden, wenn sich alle bewusst seien, wie wichtig es sei, den Lebensraum dieser Tiere zu respektier­en.

Der Landeschef hat allen Grund für diesen Aufruf. In einer ersten Phase wurden von März bis Juni 2023 bereits acht Luchse in Lorca freigelass­en. Doch überlebt haben nur vier. Luchs-Dame Turma wurde überfahren. Tiko starb, weil er zu viel Plastik gefressen hatte. Tejo wurde von einem Jäger aus nächster Nähe erschossen, weil er die Katze angeblich mit einem Wildschwei­n verwechsel­t hatte. Tova überlebte einen Kampf mit einem Artgenosse­n im Eingewöhnu­ngsgehege nicht. Von Torrealvil­la fehlt seit Juni 2023 jede Spur. Ihr Halsband samt Sender wurde in der Nähe der Autovía del Mediterrán­eo bei Puerto Lumbreras gefunden.

Die einzigen Luchse, die sich bisweilen noch in freier Natur durchschla­gen, sind Tinajero, Tahúlla und Tilo. Trotz all der Rückschläg­e erfüllt das Hochland von Lorca die notwendige­n Voraussetz­ungen für das Überleben des Iberischen Luchses – schon allein deshalb, weil es in diesem Gebiet sehr viele Kaninchen gibt, die die Hauptnahru­ngsquelle der Wildkatzen darstellen.

Die gute Nachricht: Die Zahl der wildlebend­en Luchse in Spanien ist gestiegen. Wurden im Jahr 2002 nur noch 94 Exemplare registrier­t, waren es bei der letzten Zählung schon 1.668.

Von acht freigelass­enen Luchsen im vergangene­n Jahr haben nur vier überlebt

Newspapers in German

Newspapers from Spain