Costa Blanca Nachrichten

Energieräu­ber Mikrostres­s

Genervt, ausgelaugt, gestresst: Es sind nicht nur die großen Belastunge­n, die dafür sorgen, dass wir uns so fühlen

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Boston – dpa/tm. Mikrostres­s, das sind kleine Stressmome­nte, die uns täglich begegnen, oft unbemerkt bleiben, aber in der Summe unsere Energie rauben. Die US-Autoren Rob Cross, Karen Dillon und Kevin Mart haben in einer Studie mit über 10.000 Teilnehmer­n verschiede­ne Mikrostres­soren und Strategien im Umgang damit untersucht („The Microstres­s Effect: How Little Things Pile Up and Create Big Problems - and What to Do About it“). Sie beschreibe­n in einem Artikel für den US-„Harvard Business Review“, wie man herausfind­en kann, woher oder von wem der Stress kommt, und was man tun kann, damit er weniger wird, um mehr Energie für Wichtiges zu haben. Unter anderem raten sie dazu:

1. Kleine Veränderun­gen vornehmen: Starten kann man am besten mit kleinen Anpassunge­n im Alltag. Wählen Sie jede Woche einen Mikrostres­s-Faktor aus, den Sie gezielt angehen möchten. Wer etwa bei der Arbeit das Gefühl hat, seinem Team nicht ganz vertrauen zu können, kann das ändern, indem er sich mit Kollegen in einem netten Gespräch darüber austauscht, was bei ihnen in der Woche anliegt. So bildet sich Vertrauen, und man fühlt sich sicherer. 2. Beziehunge­n managen: Anstrengen­de oder negative Interaktio­nen mit Familienmi­tgliedern oder Freunden waren den Forschern zufolge der Haupt-Mikrostres­sor für die meisten Studientei­lnehmer. Hier sei der Schlüssel: verstehen, dass man nicht die

Beziehunge­n selbst infrage stellen muss, sondern die Interaktio­nen, die man innerhalb dieser hat.

Eine Studientei­lnehmerin habe etwa ein als anstrengen­d empfundene­s regelmäßig­es Treffen mit ihren Eltern umgewandel­t: Statt zweieinhal­b Stunden jedes Wochenende im Haus der Eltern zu verbringen, nachdem bis zur letzten Minute Tag und Uhrzeit nicht klar waren, machte sie einen festen Termin jeden Freitag zum Mittagesse­n mit ihrer Mutter. So konnte sie die Eltern treffen, doch das Wochenende blieb frei, und es gab keinen Stress wegen der mangelnden Planung.

3. Ein vielseitig­es, „ multidimen­sionales“Leben führen: Ob ehrenamtli­che Arbeit, ein neues Hobby oder der Aufbau neuer sozialer Kontakte – das kann dabei

Ein vielseitig­es, multidimen­sionales Leben führen

helfen, ein Gefühl von Sinn im Leben zu entwickeln und mit dem Mikrostres­s einen besseren Umgang zu finden.

Ein Ergebnis der Studie war, dass die glücklichs­ten Probanden besser in der Lage waren, Mikrostres­s in ihrem Leben richtig einzuordne­n, insbesonde­re weil sie Teil von zwei oder drei Gruppen (etwa Vereine) außerhalb ihres Berufslebe­ns und ihrer Familie waren, und sich mit Dingen befassten, die ihnen persönlich am Herzen lagen, berichten die Autoren.

Diese Vielfalt im Leben sorgte dafür, dass sie Kleinigkei­ten als solche erkennen und bewerten konnten, was sie gegenüber Mikrostres­s widerstand­sfähiger machte. Außerdem konnten diese oben genannten Probanden souveräner mit Dingen außerhalb ihrer Kontrolle umgehen.

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Foto: dpa Job, Familie, Freunde - überall gibt es kleine Stressmome­nte, die uns unsere Energie rauben.

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