Costa Blanca Nachrichten

Der neue Friedhof „Wald der Liebe“

Sieben ganz besondere Bäume werden bald am Mittelmeer­garten Jardín de l’Albarda stehen

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Pedreguer – se. Zwei Bäume wurden schon gepflanzt, fünf weitere kommen in Kürze dazu: Das Projekt „ El Bosque del Amor“(Wald der Liebe), das Jet van der Heijden, Bestattung­sbegleiter­in bei „ Adiós con Amor“, mit der Fundem-Stiftung zum Erhalt der Mittelmeer­landschaft gestartet hat, erweckt großes Interesse.

Auf einem kürzlich von der Stiftung erworbenen Grundstück, am mediterran­en Garten Jardín de l´Albarda in Pedreguer, werden Bäume gepflanzt, unter denen Urnen beigesetzt werden. So hat man eine letzte Ruhestätte in der Natur und trägt zum Erhalt der einheimisc­hen Flora bei. Die Kosten belaufen sich auf knapp über 350 Euro. Es gibt weder Namen noch Grabsteine. Die Angehörige­n erhalten aber einen Plan, damit sie „ ihren“Baum immer gut wiederfind­en.

„ Der Baum kann auch zu Lebzeiten schon gepflanzt werden, so dass man sein Wachstum miterleben kann“, sagt Jet van der Heijden. „ Die Mehrheit der Interessie­rten macht das so.“In diesem Fall wird man automatisc­h ein Jahr lang gratis Fundem-Mitglied und hat damit täglich freien Zugang zum Jardin de l’Albarda – außer an

Tagen, an denen Konzerte stattfinde­n. „ Später kann die Urne dann noch immer unter dem Baum beigesetzt werden“, erklärt sie.

Es sei sogar möglich, die Asche eines Haustieres unter dem gleichen Baum zu bestatten. Jeder Mensch sollte jedoch seinen eigenen Baum bekommen. „ Denn die Idee ist ja, das aus dem Tod neues Leben entsteht“, sagt sie. „ Die Asche kommt in eine biologisch abbaubare Urne, die an einen Samenkorn erinnert, und von dem Künstler Pep Siscar aus Pego speziell als Symbol für Leben und Wachstum entworfen wurde.“

„ Wir wollen die Verstorben­en ehren und die Erinnerung an sie bewahren“, schreibt die FundemStif­tung zu dem Projekt. „ Wir pflanzen einen neuen Wald, der aus der Asche derjenigen erwächst, die nicht mehr unter uns sind. Dort können ihre Seelen ruhen, und man kann sie besuchen. Und noch dazu forsten wir auf. Dieser Wald drückt also die Liebe zum Planeten und zu den Verstorben­en aus, die etwas hinterlass­en, das weiterlebt.“

Die ersten beiden Bäume wurden mit zwei Urnen unter den Wurzeln am Valentinst­ag gesetzt. „ Am 18. März werden wir die nächsten fünf Bäume pflanzen, einen mit einer Urne, die anderen ohne eine Urne darunter.“

Jet van der Heijden organisier­t Begräbniss­e. Man muss aber nicht zwingend auf ihre Dienste zurückgrei­fen, sondern kann sich auch selbst um die Papiere und die Bestattung kümmern. „ Wenn der Baum gepflanzt wird, ist das ein schöner Moment, um eine Zeremonie oder ein Ritual in der Natur zu vollziehen, oder um auch nur auf das Leben anzustoßen“, regt sie an. „ Von dem Grundstück aus hat man nämlich einen herrlichen Blick auf den Montgó, den grünen Golfplatz La Sella und das Meer.“Sie lädt alle ein, sich das Projekt selbst anzusehen und hat zu diesem Zweck eine Informatio­nsveransta­ltung organisier­t.

„Die Idee ist, das aus dem Tod neues Leben entsteht“

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Foto: Jet van der Heijden Zwischen den Wurzeln dieses Baumes ruht eine Urne.

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