Plastik für die Umwelt
Schutz heimischer Pflanzen gegen Invasoren: Auch Barranco an Cala Baladrar wird abgedeckt
Benissa – at. Mit schwarzen Plastikplanen ausgelegte Uferböschungen sind in der Marina Alta längst keine Seltenheit mehr. Die Technik der sogenannten „ Solarisation“wurde bereits an mehreren Stellen der Flüsse Gorgos und Girona angewandt, jetzt sind die Plastikplanen auch im „ Barranco dels Sester“an Benissas BaladrarBucht ausgelegt worden.
Dahinter steckt die rasante Ausbreitung des invasiven Pfahlrohrs, das heimischen Sträuchern und Bäumen keine Chance lässt, die Barrancos in Mittelmeerlandschaften regelrecht befällt und damit auch das Brand- und Überschwemmungsrisiko erhöht – verhindert es doch bei Regenfällen den freien Wasserfluss und ist zudem bei Trockenheit äußerst leicht entzündlich.
Zu heiß für Pfahlrohr-Wurzeln
Dieser Gefahr steuert das Wasserwirtschaftamt des Júcar seit Jahren in verschiedensten Flussbetten entgegen. Zunächst werden die Schilfpflanzen abgeschnitten und dann das Flussbett mit den Plastikplanen bedeckt. Die Temperatur am Boden erreicht unter dem Plastik im Sommer bis zu 70 Grad – eine Temperatur, bei der die Wurzeln der Schilfpflanze praktisch verkohlen und so auf Dauer vernichtet werden. Das Ausreißen der Pflanze, mit dem man zuvor versucht hatte, ihr Herr zu werden, hatte sich auf Dauer als nutzlos erwiesen, kehrte doch das hartnäckige Pfahlrohr immer wieder zurück.
Was jetzt wie ein schwarzer Schandfleck aussieht, ist also nur eine vorübergehende Verschandelung der Landschaft. Wenn das Wurzelwerk vernichtet ist, werden die Planen wieder abgenommen und an den Uferböschungen heimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Derweil werde das Rathaus dafür sorgen, dass das Gebiet sauber und gepflegt bleibe, versprach
Benissas Gemeindeverwaltung. Was auch nötig sein wird, wie andere Fälle zeigen. Im Río Gorgos in Benichembla beispielsweise, wo die Plastikplanen 2018 bis 2020 die Böschung bedeckten, hatten sich im Laufe der Zeit Plastikteile gelöst und waren vermutlich, so befürchteten besorgte Anwohner, bei Regen ins Meer geschwemmt worden (CBN berichtete).