Sicher im Internet surfen
Internetexperte Manfred Wachtel bietet deutschsprachigen Senioren-Kurs über Internetbetrügereien an
Calp – sk. Dieses Eigentor wäre ihnen nicht unterlaufen, wenn sie einen Internet-Kurs von Manfred Wachtel wie den am 26. März in Calp besucht hätten, diese Fußballstars aus Madrid, in deren Häuser reihenweise eingebrochen wurde. Die Polizei hat sechs Verdächtige festgenommen und den Stars um Rodrygo & Co. und eigentlich allen Bürgern die Leviten gelesen. Denn die verdächtigen Einbrecher wussten um das Privatleben und die Routinen der Stars bestens Bescheid, sie klaubten sich aus den Profilen ihrer Sozialen Netzwerke, all den Fotos und Kommentaren, ein Profil ihrer Opfer zusammen.
„ Man ist geneigt, zu viel über sich selbst mitzuteilen“, meint Internetexperte Manfred Wachtel. Betrügereien via Internet und Smartphone nehmen zu. Manfred Wachtel kennt die Maschen und Tricks gut und bietet in Kooperation mit den Costa Blanca Nachrichten ( CBN) einen zweistündigen Kurs samt Fragerunde im Calper Kulturhaus am Dienstag, 26. März, um 17 Uhr an. Das Ziel: Nicht so internetbewandte Senioren vor Betrügereien zu schützen und ihnen zu zeigen, wie man Fallen im Internet erkennt und sich sicher im World Wide Web bewegt.
Die Inhalte dieses Kurses hat der frühere Projektmanager für Computertomographie bei Philips Medical Systems nicht nur seniorengerecht, sondern auch in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Rundfunk NDR und der Kripo ausgearbeitet und in zahlreichen Volkshochschulen in Norddeutschland vermittelt. „ Das kam sehr gut an“, sagt Wachtel, der mit der CBN vor der Pandemie bereits einen Smartphone-Kurs angeboten hatte.
Wachtel führt an lebensnahen Beispielen an die Gefahren heran, die im Internet lauern können, vermittelt werden Basis-Kenntnisse. Etwa beim Online-Kauf und den verschiedenen Bezahlmöglichkeiten. Da geht es um sichere Passwörter, aber auch darum, wie man erkennt, dass man drauf und dran ist, sein Geld in einem InternetHandel zu lassen, den es gar nicht gibt – ein Fake-Shop. „ Kürzlich wurde die bekannte Seite booking.com gehackt und Kunden wurden bei der Bezahlung auf eine externe Seite weitergeleitet“, berichtet Wachtel von einem Betrug.
Auch die Funktion von Cookies erklärt er und zeigt, wie man den Datendieben entwischen kann.
Gefahren lauern auch in den Kontaktbörsen, weiß Wachtel zu berichten. Erst entsteht ein Vertrauensverhältnis, das dann in den privaten Sozialen Netzwerken weiter gepflegt wird – bis es ans Geld geht. So jüngst in Calp geschehen. Der CBN-Redaktion etwa liegt der Fall einer Deutschen vor, die beinahe auf einen „ Romance Scam“hineinfiel, nach ausgiebigen Schriftkontakt plötzlich um Geld gefragt wurde und herausfand, dass der Mann über das Profil einer ganz anderen Person und ohne deren Wissen mit ihr in Kontakt getreten war.
Wachtel spricht auch über Kreditkartenbetrug, Anlagebetrug im Internet, Nachrichten „ fauler“Paketdienste, Phishing, Hacker-Angriffe und Betrügereien mit Künstlicher Intelligenz. „ Bei KI werden die Betrugsmaschen immer raffinierter, die Betrüger sind der Polizei und dem Nutzer oft einen Schritt voraus“, meint der Experte.